Konzert

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Am 18. Mai 1911 starb Gustav Mahler in Wien. Genau 100 Jahre später gedachten die Berliner Philharmoniker dieses Jahrestages mit einem Sonderkonzert unter der Leitung ihres ehemaligen Chefdirigenten Claudio Abbado. Über die Jahrzehnte ihrer Zusammenarbeit haben sich Abbado und das Orchester immer wieder Mahlers Werken gewidmet, seit der Dirigent 1967 erstmals in der Philharmonie die Rückert-Lieder aufgeführt hat. Und für nicht wenige Klassik-Fans markierten Abbados Mahler-Interpretationen den Höhepunkt seiner Berliner Jahre. Aus damaligen Konzertkritiken lässt sich die Begeisterung bis heute nachvollziehen. »Man war geradezu überrascht, dass im Finale die Philharmonie-Decke nicht wieder in den Saal stürzte. Ein Konzert wie dieses spielt den Philharmonikern keiner nach«, schrieb Die Welt über eine Aufführung der Siebten Symphonie 2001.

Hier dirigierte Abbado zwei Werke Mahlers, denen das Thema des Abschiednehmens eingewoben ist: Da ist zum einen Das Lied von der Erde, entstanden unter dem Eindruck persönlicher Katastrophen 1907, als Mahlers Tochter Maria starb und der Komponist selbst von seiner schweren Herzerkrankung erfuhr. Und so erscheint denn auch das Lied von der Erde über weite Strecken wie eine elegische Meditation über die Endlichkeit allen Lebens. Gleiches lässt sich über das Adagio der Zehnten Symphonie sagen. Ziellos tastend hebt der Satz an: eine Musik, die nichts mehr will und die sich langsam in Nichts auflöst.

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