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»Ich hoffe, die Berliner wissen, was Sie an diesem Saal haben. Er ist fantastisch«, schwärmte Joyce DiDonato in einem Interview, das sie anlässlich ihres Debüts in einem Orchesterkonzert der Berliner Philharmoniker im April 2015 für die Digital Concert Hall gab. Die amerikanische Sängerin bezauberte damals bei den Osterfestspielen in Baden-Baden und in Berlin mit ihrem flexiblen, schlanken, doch gleichzeitig dunkel timbrierten Mezzosopran als Marguerite in Hector Berlioz’ La Damnation de Faust. »Hinreißend nuanciert« und »engelsgleich« – so die Presse – sei ihre sängerische Darbietung. In der vergangenen Saison konnte man das »Girl aus Kansas«, wie sie sich selbst oft scherzhaft bezeichnet, als Solistin in einem weiteren Werk des französischen Komponisten erleben: der lyrischen Szene La Mort de Cléopâtre. Dass sie auch eine begnadete Liedinterpretin ist, bewies sie darüber hinaus in zwei Liederabenden der Stiftung Berliner Philharmoniker. Nun ist Joyce DiDonato der Stargast der philharmonischen Silvesterkonzerte und präsentiert mit Orchesterliedern von Richard Strauss eine weitere Facette ihrer künstlerischen Vielseitigkeit.

Den Auftakt des Programms zum Jahresausklang macht Antonín Dvořáks Konzertouvertüre Karneval, ein Werk, das zu einer Ouvertürentriologie mit philosophischen Anspruch gehört. Der tschechische Komponist fasst darin die wichtigsten Aspekte des menschlichen Seins in Töne: Natur, Leben und Liebe. In Karneval huldigt Dvořák in mitreißenden, überschäumenden Klängen die Lust am Leben. Mit dem Pas de deux aus dem Ballett Apollon musagète, der Assoziationen an den Wiener Walzer weckt, zeigt Igor Strawinsky, der Schöpfer so energetischer Werke wie L’Oiseau de feu oder Le Sacre du printemps, seine elegante, beschwingte und zärtliche Seite.

Ganz andere Stimmungen beschreibt Leonard Bernstein in den Tanzepisoden seines 1944 uraufgeführten Musicals On the Town – schmissig, frech, jazzig. Das Stück handelt von den Liebesabenteuern dreier Matrosen, die für 24 Stunden in New York Landgang haben. Als »Rausschmeißer« erklingt die Suite aus dem Ballett Das goldene Zeitalter, in dem Dmitri Schostakowitsch witzig, ironisch und bissig das Lebensgefühl der sogenannten »Wilden Zwanzigerjahre« persifliert und gleichzeitig auf humorvolle Weise Gesellschaftskritik übt. Dem Ballett war kein Erfolg beschieden, wohl aber der Ballettsuite, die der Komponist aus vier Sätzen zusammenstellte. Besonders der dritte Satz, die Polka, erfreut sich großer Beliebtheit und macht Lust auf einen rauschenden Jahreswechsel.

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