Konzert

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Valery Gergiev ist ein Musikbesessener, der unaufhaltsam von einem Projekt zum nächsten eilt und dabei kompromisslos für seine Sache eintritt: mit exemplarischen Aufführungen, deren Dramatik von zupackenden Tempi und einem wohl ausdifferenzierten Orchesterklang geprägt wird. Der Gewinner des Herbert-von-Karajan-Wettbewerbs und ehemalige Assistent Juri Temirkanows verhalf dem traditionsreichen Mariinsky-Theater zu neuer Blüte und avancierte international zu einem der gefragtesten Orchesterleiter seiner Generation: »Wichtig ist«, so der amtierende Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, »wie viel Herzblut du hast und wie groß die Emotionen sind, deine Fantasiewelten und deine Vorstellungskraft. Denn ohne diese kannst du nicht inspirieren. Deine künstlerische Natur sollte außergewöhnlich vielfältig sein, so dass du als Dirigent Orchester und Publikum mitreißen kannst.« In der Berliner Philharmonie präsentiert sich ­Valery Gergiev mit einem raffinierten Programm, das von Claude Debussys Prélude à l’après-midi d’un faune eingeleitet wird. In dem vielfarbig schillernden Orchesterstück nach einem der berühmtesten Gedichte Stéphane Mallarmés prägt eine arabeskenhafte Flötenmelodie das musikalische Geschehen, wobei Einwürfe von Hörnern und antiken Zimbeln die irisierenden Klänge um immer neue Facetten bereichern.

Es folgen Auszüge aus Sergej Prokofjews Cinderella, das Aram Chatschaturjan begeistert ein »entzückendes fantastisches Tanzmärchen« ­nannte, das in den »immerwährenden Bestand der klassischen russischen Ballettmusik eingehen« werde. In Cinderella spielt mit Prokofjews Worten »die Märchenwelt« eine zentrale Rolle: »das Geheimnisvolle der guten Fee-Großmutter; das Phantastische der zwölf Zwerge, die um Mitternacht aus der im Tschetschotka-Takt [einem stampfenden russischen Tanz] schlagenden Uhr springen und Aschenbrödel an die Rückkehr nach Hause erinnern; die stürmisch aufeinanderfolgenden verschiedensten Länder, in die der Prinz auf der Suche nach Aschenbrödel gelangt; das lebendige, poetische Atmen der Natur in den Gestalten der vier Feen – der Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und ihrer Begleiter«. Ebenfalls vom Märchen inspiriert: Die äußerst raffiniert instrumentierte Suite aus Nicolaj Rimsky-Korsakows Puschkin-Oper Der goldene Hahn sowie das nicht minder raffiniert orchestrierte Ballett L’Oiseau de feu. Mit ihm schuf Igor Strawinsky für die Ballets russes eine faszinierend plastische und ihrem Wesen nach tänzerische Musik, die ganz in der Tradition der russischen Zaubermärchenoper steht.

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