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Zwölf Jahre lang wirkte Gustavo Gimeno als Schlagzeuger des Amsterdamer Concertgebouw Orchestra, bevor er sich zusätzlich dem Dirigieren widmete. Den hauptberuflichen Seitenwechsel hatte er nicht geplant – bis ihm Mariss Jansons, damaliger Chefdirigent des Orchesters, anbot, sein Assistent zu werden. Mittlerweile ist der Spanier selbst Chefdirigent und gern gesehener Gast namhafter Orchester. Längst kein Geheimtipp mehr ist auch der deutsch-amerikanische Geiger Augustin Hadelich, der an der New Yorker Juilliard School studierte und den prestigeträchtigen Wettbewerb in Indianapolis gewann. Dank seines ebenso ausdrucksstarken wie technisch makellosen Spiels gastiert er mittlerweile weltweit bei namhaften Orchestern. Bei den Berliner Philharmonikern debütiert er mit dem Zweiten Violinkonzert von Sergej Prokofjew.

1918 verließ Prokofjew das revolutionäre Russland und ging in die USA. Der Kontakt zu seinem Heimatland, in dem seine Musik nach wie vor gespielt werden durfte, brach jedoch nicht ab. 1936 kehrte er nach Moskau zurück – ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als der stalinistische Terror in der Sowjetunion am schrecklichsten wütete. Obgleich noch im Westen entstanden, schien das Zweite Violinkonzert stilistisch mit der inzwischen geltenden Doktrin des Sozialistischen Realismus vereinbar, da Prokofjew hier auf die Aggressivität und die grellen Dissonanzen seiner frühen Werke verzichtete. Der erste Satz ist von einem nachdenklichen, weit geschwungenen Thema geprägt. Der zauberhafte Mittelsatz stellt eine Serenade dar. Schwere Akzente lassen das Hauptthema des Finales zunächst nicht recht von der Stelle kommen, bevor sich die aufgestaute Energie in wilden Schlussfiguren entlädt.

Zu den Lehrern Prokofjews gehörte Nikolaj Rimsky-Korsakow, dessen Instrumentationskünste sich nirgends so eindrucksvoll zeigen wie in seiner berühmtesten Komposition: der von Tausendundeiner Nacht inspirierten Orient-Fantasie Scheherazade. Auch wenn er die zwischenzeitlich eingefügten programmatischen Satztitel zurückzog, bestritt der Komponist nicht, dass die Titelheldin von dem immer wiederkehrenden Geigen-Solo verkörpert wird.

Zu Beginn hält auch das Programm eine Art Debüt bereit: Ligetis Concert Românesc. Das von rumänischer Folklore inspirierte Frühwerk des Komponisten haben die Berliner Philharmoniker zwar für die Edition The Ligeti Project eingespielt, bisher aber noch nie in einem Konzert aufgeführt.

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