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Die Begegnung mit zeitgenössischer Musik wird von Interpreten und Publikum mitunter als Herausforderung erlebt. Die Vertrautheit mit der Musik der eigenen Gegenwart trägt aber zweifellos zur Vitalität eines Orchesters bei, und viele Instrumentalisten und Dirigenten betonen, wie wichtig ihnen der Austausch mit lebenden Komponisten ist: Während man mit Bach oder Beethoven keine Gespräche mehr über Fragen der Interpretation führen kann, sind solche fruchtbaren Dialoge mit Wolfgang Rihm oder Kaija Saariaho möglich.

Als die Berliner Philharmoniker in den 1880er Jahren gegründet wurden, lebten viele bedeutende Komponisten der Spätromantik noch. Manche von Ihnen – wie Brahms, Dvořák und Tschaikowsky – haben selbst mit dem Orchester musiziert. Damit wurde eine Tradition begründet, die auch in der Epoche der Moderne ihre Fortsetzung fand. So sind neben vielen anderen auch Mahler, Strawinsky, Bartók und Prokofjew als Dirigenten oder Solisten mit den Philharmonikern aufgetreten. Und bis heute bürgt die Zusammenarbeit der Philharmoniker mit Peter Eötvös, John Adams oder George Benjamin für authentische Interpretationen.

Im Laufe ihrer Geschichte haben die Philharmoniker viele großartige Werke »aus der Taufe gehoben«. Sir Simon Rattle hat in seiner Amtszeit regelmäßig neue Werke in Auftrag gegeben, und Chefdirigent Kirill Petrenko setzte für die Spielzeit 2020/21 Uraufführungen von Anna Thorvaldsdóttir und Andrew Norman aufs Programm – beide in dieser Playlist vertreten. Langjährige Verbindungen entwickelten sich auch mit Unsuk Chin, Kaija Saariaho, Magnus Lindberg und Brett Dean, der von 1985 bis 1999 als Bratscher Mitglied des Orchesters war. Auch sind in den versammelten Aufnahmen so herausragende Solisten wie der Pianist Emanuel Ax, die Geigerin Isabelle Faust und die Sängerin Barbara Hannigan zu erleben. Toshio Hosokawa schrieb sein Hornkonzert für den philharmonischen Solo-Hornisten Stefan Dohr, und György Kurtágs Stele beendet – als Gast der Auswahl – die Playlist. Das Stück, das hier unter der Leitung von Bernard Haitink erklingt, wurde bereits 1994 von den Philharmonikern und Claudio Abbado uraufgeführt und hat sich seitdem als zentrales Orchesterwerk etabliert.

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