Wolfgang Amadeus Mozart
Komponist
Dem Wunder Mozart hat man sich immer wieder mit Paradoxien anzunähern versucht. Seine Musik sei »für Kinder zu leicht und für Erwachsene zu schwer«, sagte einmal der Pianist Arthur Schnabel und spielte damit auf die Herausforderung für Interpreten an, die geforderte Balance zwischen Leichtigkeit und Komplexität, Eleganz und Tiefgründigkeit zu erreichen.
Mozart verblüffte schon in jüngstem Alter als Geiger und vor allem Pianist ein internationales Publikum. Auf einer dreijährigen Reise mit Vater und Schwester durch Westeuropa kam er früh in Kontakt mit den verschiedenen Stilrichtungen der Zeit. Im Unterschied zu anderen Wunderkindern verlief Mozarts Entwicklung ohne Bruch und führte zu einer in der Musikgeschichte wahrscheinlich einzigartigen Versiertheit in allen Gattungen: von der Klaviersonate über die Kammermusik bis zu Solokonzerten, geistlichen Werken und Symphonien. Der Schlüssel zum Schaffen des Komponisten liegt aber wohl doch in seinen Bühnenwerken. Die in ihnen erreichte gestische Lebendigkeit und Durchlässigkeit noch für die kleinste menschliche Regung teilen sich auch in seinen Instrumentalwerken mit. Mozart vollzog in seinem kurzen Leben den Übergang vom bei Hofe angestellten Musikdiener in Salzburg zu einer Existenz als hauptsächlich freischaffender Künstler in Wien. Dass er arm und verkannt gewesen wäre, ist ein Mythos; tatsächlich allerdings konnte die sich verschlechternde Auftragslage seinen aufwendigen Lebensstil schließlich nicht mehr finanzieren. Der Mozart-Stil der Berliner Philharmoniker hat sich seit den 1990er Jahren durch die Zusammenarbeit mit Nicolas Harnoncourt und anderen Originalklangexperten stark entwickelt. Offen für die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis zeigten sich auch Chefdirigent Claudio Abbado und sein Nachfolger Sir Simon Rattle. Letzterer realisierte philharmonische Aufführungen von [Idomeneo], [Cosi fan tutte] und der [Zauberflöte] und dirigierte zum Auftakt der Spielzeit 2013/2014 die Trilogie der letzten drei Symphonien Mozarts.
