Konzert

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Dass Claudio Abbado im Dezember 1989 seine Amtszeit als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker mit Mahlers Erster Symphonie eröffnete, war nur folgerichtig. Zum einen weil Abbado schon damals als einer der großen Mahler-Dirigenten seiner Zeit galt, zum anderen, weil diese Symphonie des noch jugendlichen Komponisten von einem unwiderstehlichen Ausdruck von Frische und Aufbruch durchzogen wird. Die besondere Magie dieses Aufbruchs ist bis heute in diesem Videodokument spürbar.

Die Wahl Claudio Abbados war eine Überraschung für die Musikwelt – und nicht zuletzt für den Dirigenten selbst. In vielfacher Hinsicht verkörperte er einen Kontrast zu Herbert von Karajan, der vor allem in seinen letzten Jahren für seine Musiker immer unnahbarer wurde. Claudio Abbado hingegen stellte als erstes klar, dass er schlicht »Claudio« für alle sei. Und auch musikalisch ging er neue Wege, strebte einen transparenteren Klang an, legte einen Schwerpunkt auf die Neue Musik – und eben auch auf Mahler, der unter Karajan nur punktuell in den philharmonischen Konzerten auftauchte.

Mahler war erst Mitte 20, als er seine Erste Symphonie komponierte. Erstaunlich ist vor allem, dass sich hier bereits alle Merkmale seines symphonischen Stils offenbaren: der Naturton, die Parodie, die Monumentalität und die Nähe zum Volkslied. Hinzu kommt vollendetes kompositorisches Handwerk, dass indessen die optimistische Unbefangenheit dieses Werks nie einengt: ein Ausdruck, der die dieses Konzert prägende Vorfreude aller Beteiligten bestens widerspiegelt.

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