
Claudio Abbado dirigiert »Lieder von Liebe und Sehnsucht« im Silvesterkonzert 1998

31. Dez 1998
Silvesterkonzert
Berliner Philharmoniker
Claudio Abbado
Christine Schäfer, Simon Keenlyside, Marcelo Álvarez, Mirella Freni
Wolfgang Amadeus Mozart
Le nozze di Figaro: Ouvertüre · »Giunse alfin il momento« – »Deh vieni non tardar« (10 Min.)Christine Schäfer Sopran
Wolfgang Amadeus Mozart
Don Giovanni: »Deh! Vieni alla finestra« (2 Min.)Simon Keenlyside Bariton
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Zauberflöte: »Bei Männern, welche Liebe fühlen« (3 Min.)Simon Keenlyside Bariton, Christine Schäfer Sopran
Wolfgang Amadeus Mozart
Don Giovanni: »Fin ch’han dal vino« · »Là ci darem la mano« (5 Min.)Simon Keenlyside Bariton, Christine Schäfer Sopran
Georges Bizet
L’Arlesiénne, aus Suiten Nr. 1 und Nr. 2: Carillon · Farandole (8 Min.)Gioacchino Rossini
La gazza ladra: Ouvertüre (9 Min.)Giuseppe Verdi
Rigoletto: »E il sol dell’anima« · »Addio... speranza ed anima« · »Caro nome« · »La donna è mobile« (12 Min.)Marcelo Álvarez Tenor, Christine Schäfer Sopran
Giuseppe Verdi
Un ballo in maschera: »Eri tu che macchiavi quell’anima« (4 Min.)Simon Keenlyside Bariton
Hector Berlioz
Le Carnaval romain, Ouverture caractéristique op. 9 (8 Min.)Peter Tschaikowsky
Eugen Onegin: Polonaise · »Puskaj pogibnu ja« (Briefszene) (19 Min.)Mirella Freni Sopran
Giuseppe Verdi
La Traviata: »Libiamo ne’ lieti calici« (Trinklied) (4 Min.)Mirella Freni Sopran, Christine Schäfer Sopran, Simon Keenlyside Bariton, Marcelo Álvarez Tenor
»Lieder von Liebe und Sehnsucht« – so überschrieben die Berliner Philharmoniker und Claudio Abbado ihr Silvesterkonzert des Jahres 1998. In berühmten Arien und Szenen von Mozart, Verdi und Tschaikowski war zu erleben, in welch unterschiedlicher Gestalt sich diese starken menschlichen Gefühle offenbaren. Als Solisten traten mit Christine Schäfer, Simon Keenlyside und Marcelo Àlvarez einige der besten Opernsänger der jüngeren Generation auf. Ihnen schloss sich gegen Ende des Abends eine Primadonna assoluta des 20. Jahrhunderts an: Mirella Freni.
Nicht nur durch stimmlichen Glanz beeindruckten die Sänger, sondern ebenso durch darstellerische Wandlungsfähigkeit. Christine Schäfer etwa vermittelt virtuos die feinen Unterschiede zwischen der echten Sehnsucht einer Gilda in Verdis Rigoletto, der vorgetäuschten Liebe Susannas in Mozarts Figaro und der schüchternen, zweifelnden Zuneigung der Zerlina in Don Giovanni. Männliche Leidenschaft wiederum zeigt sich an diesem Abend eher von ihrer zweifelhaften Seite. So verkörpert Simon Keenlyside einen Don Giovanni, der beständig zwischen Charme und erotischer Gier changiert. Marcelo Àlvarez hingegen geht als Herzog in Rigoletto seine Eroberungen mit sanfter, aber darum nicht weniger perfider Verzauberung an.
Und schließlich der Auftritt von Mirella Freni, die den Berliner Philharmonikern seit 1972 verbunden ist, als sie unter Herbert von Karajan an einer legendären Aufnahme von La bohème mitwirkte. Klangvoll und eindringlich interpretiert sie die Briefszene aus Tschaikowskys Eugen Onegin als Miniaturdrama, in dem Zweifel, Entschlossenheit und bedingungslose Liebe um die Vorherrschaft ringen.
© 1998 EuroArts Music International
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