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Die Abwesenheit von tonmalerischen Gesten im Orchestertriptychon La Mer irritierte die Zeitgenossen. Allerdings hatte Claude Debussy gar kein Interesse an einer klanglichen Darstellung des Meeres gehabt: »La Mer«, so Paul Dukas, »ist das Gesicht der anonymen Elemente, der unmenschlichen Meteore. [...] Es gibt nicht mehr, wie noch bei Liszt, den Dialog zwischen Natur und Menschlichkeit, es gibt nur den zwischen Wind und Meer, einen Dialog des Ozeans, der alles Anthropomorphe, alle Beziehung zu einem Sujet ausschließt.«

In diesem Konzert hat Sir Simon Rattle Debussys vielfarbigem Orchesterwerk Johannes Brahms’ Dritte Symphonie an die Seite gestellt. Bekanntermaßen schloss Brahms naturhafte Sujets in seinem symphonischen Schaffen gänzlich aus. Und doch assoziierte Clara Schumann im Fall seiner in der Pastoraltonart F-Dur stehenden Dritten Symphonie den »geheimnisvollen Zauber des Waldlebens«, den »Glanz des erwachten Tages« und »das Rinnen der Bächlein, Spielen der Käfer und Mücken«, als sie das Stück hörte.

Zwischen den etablierten Meisterwerken von Debussy und Brahms steht die Uraufführung von dark dreams, das Georg Friedrich Haas im Herbst 2013 in New York komponiert hat und das, wie so vieles aus seiner Feder, mikrotonale Elemente enthält – also Intervalle, die kleiner als die Halbtonschritte des gewohnten Systems sind. Der Werktitel übrigens bezieht sich laut Haas nicht auf konkrete (Alb-)Träume, sondern dient als »eine Art Wegweiser, in welche Richtung ich vorschlage zu hören«. Wichtig ist ihm, »dass man sich dem Sog der Klänge und Emotionen hingibt und dass die sich unmittelbar mitteilen, ohne dass man viel erklären muss.«

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