Konzert

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Zu den ganz wenigen weißen Flecken in der von Sir Simon Rattle erkundeten musikalischen Weltkarte gehörten bis vor einiger Zeit die Opern von Giacomo Puccini. Das änderte sich 2014 mit der umjubelten Aufführung von Manon Lescaut bei den Osterfestspielen in Baden-Baden. Am selben Ort folgt drei Jahre später nun die szenische Produktion von Tosca, einem der packendsten Opernthriller des Repertoires. Die Premiere knüpft zugleich an die große Puccini-Tradition der Berliner Philharmoniker mit Herbert von Karajan an.

Der Komponist und besonders seine Tosca werden gelegentlich der Stilrichtung des Verismo zugeordnet. Obwohl wie in allen großen Kunstwerken auch hier die eigentliche »Wahrheit« poetischer Natur ist, begaben sich der Komponist und seine Librettisten doch mit diesem Musikdrama in eine erstaunliche Nähe zur Realität: nicht nur, weil der Beruf der Opernsängerin Floria Tosca mit dem ihrer Interpretinnen identisch ist und jeder der drei Akte einen realen Handlungsort in Rom aufbietet, sondern auch, weil sich das Geschehen in kammermusikalischer Intensität vor weltpolitischem Hintergrund abspielt. Polizeichef Scarpia nämlich, neben Verdis Jago und Wagners Hagen einer der finstersten Schurken der Operngeschichte, vollzieht im Namen restaurativer Kräfte blutige Rache an den Parteigängern Napoleons und der römischen Republik. Zu diesen gehört der Maler Cavaradossi, Toscas Geliebter, der den abgesetzten und verfolgten Konsul Angelotti zu verstecken hilft. Brutalität, Folter, Mord und Hinrichtung kontrastieren in Puccinis genialer Partitur mit Momenten überirdischer Schönheit wie in Toscas Hymne an Kunst und Liebe (»Vissi d’arte«) und Cavaradossis Abschiedsgesang »E lucevan le stelle«. Das Sängerensemble wird angeführt von der lettischen Sopranistin Kristine Opolais, die gegenwärtig zu den erfolgreichsten Interpretinnen des italienischen Fachs gehört.

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