Konzert

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Gerade seine uneitle und jede Übertreibung vermeidende Musikalität macht Bernard Haitink zu einem idealen Dirigenten der Symphonien Gustav Mahlers, denen interpretatorischer Überdruck und gewollte Originalität regelmäßig nicht gut bekommen. Haitink blickt auf eine jahrzehntelange Erfahrung mit Mahler zurück und hat die Symphonien eins bis sieben sowie das Adagio der Zehnten mit den Berliner Philharmonikern eingespielt. So durfte man der gemeinsamen Aufführung der Siebten im Januar 2009 mit großer Spannung entgegensehen.

Der Komponist hielt sie für sein bis dahin »bestes Werk« und bescheinigte ihr in einem Brief an seinen Verleger einen »vorwiegend heiteren« Charakter. An letzterem mag schon die eher düstere Einleitung des ersten Satzes mit der vom Tenorhorn angestimmten Melodie über trauermarschähnlichem Rhythmus zweifeln lassen. Und die Musikgelehrten werden sich wahrscheinlich niemals über die Frage einigen, ob der C-Dur-Jubel des Finales ernst gemeint ist oder nicht doch durch das Mittel der Übertreibung gewissermaßen in Anführungszeichen gesetzt wird.

In der Mitte der Komposition steht ein mit der Anweisung »schattenhaft« überschriebenes gespenstisches Scherzo, das von zwei als »Nachtmusiken« bezeichneten Sätzen eingerahmt wird. Der sonst in Mahlers symphonischen Werken obligatorische getragene langsame Satz wird dabei vom serenadenhaften, von Mandoline und Gitarre unterstützten, an vierter Stelle stehenden Andante amoroso vertreten.

Die Siebte Symphonie stand lange im Schatten der übrigen Gattungsbeiträge Gustav Mahlers, ist aber längst nicht mehr aus dem Konzertkalender der großen Orchester wegzudenken. So eröffneten Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker die Spielzeiten 2011/2012 und 2016/2017 mit diesem Werk.

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