Konzert

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»Ihr Glücklichen, die ihr noch immer die Söhne Bachs seid«, schrieb Giuseppe Verdi am 14. April 1892 an Hans von Bülow. »Und wir? Auch wir, die Söhne Palestrinas, hatten früher eine große Tradition … unsere eigene!« Die Quattro pezzi sacri sind Zeugnisse von Verdis intensiver Auseinandersetzung mit der Polyfonie der alten italienischen Meister, auf deren Grundlage er letztlich zu einer sehr »modernen« Musiksprache fand.

Die vier ursprünglich unabhängig voneinander entstandenen Kompositionen wurden von Arrigo Boito, Verdis getreuem Mitarbeiter bei Otello und Falstaff, zum Zyklus zusammengestellt: ein Ave Maria für gemischten Chor und die Laudi alla Vergine für vierstimmigen Frauenchor a cappella. In den beiden anderen Stücken wird der Chor von einem groß besetzten Orchester begleitet, wobei in dem von massigen Klangblöcken bestimmten Te Deum neben einem Doppelchor auch ein kurzes, ätherisches Sopransolo verlangt wird.

In allen vier Werken gelang es dem Komponisten, die Harmonik im Sinne der Textausdeutung bis ins Extrem zu verfeinern – ein Umstand, der Christian Thielemann sehr entgegenkommen dürfte. In deutlichem Kontrast zu den geistlichen Chorwerken, die sich bewusst von den musikalischen Konventionen ihrer Zeit absetzen, stehen Werke des Opernkomponisten Verdi auf dem Programm: darunter die schwungvolle Ballettmusik Ballo della regina aus der 1867 in Paris uraufgeführten Oper Don Carlos, die Verdi den französischen Gepflogenheiten gemäß als Einlage in den 3. Akt komponiert hatte.

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