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Johannes Brahms’ Dritte steht als kürzeste Symphonie ein wenig im Schatten der anderen Gattungsbeiträge des Komponisten. Dabei wurde sie von Kennern von Beginn an nicht nur bewundert, sondern geradezu geliebt. So ist von Clara Schumann die Äußerung überliefert, man sei »von Anfang bis zu Ende umfangen von dem geheimnisvollen Zauber des Waldlebens«. Und Brahms’ Komponistenkollege und Freund Antonín Dvořák schrieb an seinen Verleger Simrock: »Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf.« Aber auch auf der kompositionstechnischen Ebene hat diese Musik viel zu bieten, etwa durch die kunstvoll gestaltete Spannung zwischen f-Moll und F-Dur, die geradezu eine Signatur des Werks ist.

Auf Brahms’ Symphonie folgt mit Schostakowitschs Zehnter eine düster beginnende, zunehmend aggressive und erst gegen Ende zart hoffnungsvolle Komposition. Wie fast alle Werke des Russen steht die Symphonie im engen Zusammenhang mit der Zeitgeschichte. In seiner Autobiografie schrieb Schostakowitsch: »Der zweite Satz, ein Scherzo, ist, grob gesagt, ein musikalisches Porträt von Stalin. Natürlich enthält der Satz auch noch sehr viel anderes. Aber er basiert auf diesem Porträt.« Vielsagend, dass die Zehnte, die eine mehrjährige Symphoniepause des Komponisten beendete, im Todesjahr des sowjetischen Diktators uraufgeführt wurde. Sie ist das einzige Werk Schostakowitschs, das Herbert von Karajan regelmäßig aufführte – unter anderem 1969 in Moskau, in Anwesenheit des tief bewegten Komponisten.

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