Konzert

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»Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei« sei seine Sechste Symphonie, ließ Ludwig van Beethoven einst verlauten. Und das, obwohl die Pastorale zu einer Zeit entstand, in der man noch nicht verbissen zwischen absoluter und Programmmusik unterschied. Erstaunlicher als die Tatsache, dass Beethoven in diesem Werk eine Landpartie in Musik bannte, ist hingegen ihre Entstehung: Denn Beethoven komponierte die Pastorale parallel zu seiner Fünften Symphonie und brachte – was für ein Programm! – beide Werke (sowie das Vierte Klavierkonzert, Teile der C-Dur-Messe und die Chorfantasie) am 22. Dezember 1808 in ein und demselben Konzert zur Uraufführung.

Hat ein Komponist je die gesamte Spannbreite seiner musikalischen Erfindungskraft eindringlicher demonstriert? Für Beethoven war das bei Weitem kein Einzelfall: Er arbeitete oft zeitgleich an zwei Werken derselben Gattung, um deren Ausdrucksmöglichkeiten bis ins Letzte auszuloten. Und so nimmt sich die Pastorale wie ein Gegenentwurf zur Fünften aus: Dur statt Moll, fünf statt vier Sätze, von einem Programm inspirierte statt absolute Musik.

Der letztgenannte Gegensatz hat sich auch in die erste Konzerthälfte eingeschrieben: Das Doppelkonzert für Oboe, Harfe und Kammerorchester von Witold Lutosławski trifft als ein Werk der absoluten Musik auf Henri Dutilleux’ Violinkonzert, dessen Titel L’Arbre des songes (Der Baum der Träume) durchaus offen für programmatische Deutungen ist. Als Solisten in Lutosławskis Doppelkonzert sind mit Marie-Pierre Langlamet (Harfe) und Jonathan Kelly (Oboe) zwei Mitglieder der Berliner Philharmoniker zu erleben, den Solopart in L’Arbre des songes übernimmt Artist in Residence Leonidas Kavakos.

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