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Als »Zeichen des Protestes gegen das Böse und die Gewalt« bezeichnete Krzysztof Meyer Dmitri Schostakowitschs mitten im Zweiten Weltkrieg komponierte Achte Symphonie. 1944 erklang das Werk auch im westlichen Ausland – am 2. April wurde es von Artur Rodziński in New York dirigiert und am 13. Juli von Sir Henry Wood in London. Der bekannte französische Musikkritiker Antoine Goléa meinte daraufhin, dass »die Achte dem gewaltigen Ringen um Stalingrad« gewidmet sei, was dem Werk in Analogie zur »Leningrader« Symphonie den inoffiziellen Titel »Stalingrader« einbrachte.

Dabei ging es Schostakowitsch erklärtermaßen um eine allgemeine Reflexion der Kriegsgräuel: »Ich wollte in künstlerisch-bildhafter Form ein Bild vom Seelenleben eines Menschen schaffen, den der gigantische Hammer des Krieges betäubt hat. Dieser Mensch geht durch qualvolle Prüfungen und Katastrophen bis zum Sieg. Sein Weg ist nicht mit Rosen besät, und ihn begleiten keine fröhlichen Trommler.« Dementsprechend schrieb der britische Kritiker Andrew Porter in der Financial Times, dass man Schostakowitschs Werk als »furchtbare Darstellung« des Kriegs »neben Goya und Guernica« stellen müsse. Das Werk geriet in der Sowjetunion umgehend in Misskredit, da von offizieller Seite das Fehlen des obligatorischen triumphalen Finales beanstandet wurde.

Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker widmen sich hier Schostakowitschs erschütternder Kriegssymphonie: einem Werk, das ohne Schlusssteigerung auskommt. Was bleibt, ist nur die verhaltene Hoffnung auf Frieden.

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