Konzert

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Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben die Berliner Philharmoniker Max Regers monumentales Klavierkonzert nur zweimal interpretiert – 1966 mit Rudolf Serkin, 30 Jahre später mit dessen Sohn Peter. Dabei vermittelt das Werk zeitlich und stilistisch auf ideale Weise zwischen Johannes Brahms, auf dessen Erstes Klavierkonzert sich Reger ausdrücklich bezog, und Arnold Schönberg – der wiederum Reger sehr bewunderte. Die Seltenheit der Aufführungen liegt auch am ungewöhnlich hohen technischen und dramaturgischen Anspruch der Komposition, die durch eine geradezu wütende Ausdruckskraft, aber auch durch Passagen lyrischer Innigkeit beeindruckt. Der Kanadier Marc-André Hamelin liebt solche Herausforderungen. Er beherrscht nicht nur das gesamte pianistische Kernrepertoire, sondern erkundet auch unbekannte oder vergessene Werke.

»Wie Italien sein Neapel hat, der Franzose seine Revolution, der Engländer seine Schifffahrt und so weiter, so der Deutsche seine Beethovenschen Sinfonien«, schrieb Robert Schumann einmal. Man erkennt, dass die repräsentative Gattung der Instrumentalmusik für den Komponisten eine geradezu kulturpolitische Bedeutung hatte. Unter Schumanns vier  Symphonien verkörpert die in diesem Konzert von Marek Janowski dirigierte Rheinische den repräsentativen Typus am stärksten. Das zeigt sich im festlichen Eingangsthema ebenso wie im optimistischen Finale. Mit dem andachtsvoll düsteren vierten Satz hat Schumann dem Werk zugleich eines der für ihn so typischen Geheimnisse eingefügt.

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