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Der Weg zu Anerkennung konnte steinig sein im Paris der Jahrhundertwende. Das erfuhren sowohl Gabriel Fauré als auch César Franck. Mit 60 Jahren war Fauré nicht nur ein gestandener Kirchenmusiker, der bereits bedeutende Ämter bekleidet hatte: Zu seinen Fürsprechern zählte mit seinem ehemaligen Lehrer und Freund Camille Saint-Saëns einer der einflussreichsten Künstler Frankreichs. Und doch: Als Fauré 1905 die Leitung des Pariser Konservatoriums übernahm, provozierte das einen Skandal – weil er nicht dort, sondern an der École Niedermeyer studiert hatte.

Faurés wenige Jahre zuvor entstandene Suite Pelléas et Mélisande basiert auf der Schauspielmusik, die der Komponist für eine englische Aufführung von Maurice Maeterlincks Drama schrieb. Voller Klangfinesse zeichnet Fauré Szenen der Handlung nach, deren Tragik bereits im zart instrumentierten Vorspiel anklingt: Golaud begegnet der geheimnisvollen Mélisande bei der Jagd. Er heiratet sie und nimmt sie mit in das düstere Schloss, in dem auch Golauds Halbbruder Pelléas lebt. Als sich eine Liebe zwischen Pelléas und Mélisande entwickelt, tötet Golaud aus Eifersucht seinen Halbbruder. Nachdem Mélisande ein Kind von Golaud geboren hat, stirbt auch sie.

Bei dem Versuch, eine Aufführungsmöglichkeit für seine Symphonie zu finden, musste César Franck – wie übrigens auch Hector Berlioz – erkennen: Wer in Paris etwas gelten wollte, der musste Opern schreiben. Nur dank Francks Beharrlichkeit kam es zu einer Uraufführung seiner Symphonie d-Moll – und zu einer Entschäuschung. Francks Zeitgenossen haderten mit der ungewöhnlichen Formgebung und der reichen, von Richard Wagner inspirierten Harmonik. Die Symphonie kommt mit wenigen Themen aus, die sich immer wieder verwandeln, und der beständige Wechsel zwischen schnellen und langsamen Abschnitten unterläuft die traditionellen Satz-Charaktere. Heute zählt Francks einzige Symphonie zu den wichtigsten französischen Gattungsbeiträgen – Qualität setzt sich durch, wenn auch manchmal erst spät.

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