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Mit dem Heldenleben von Richard Strauss spielen die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Kirill Petrenko zum Auftakt der Saison 2023/24 ein Werk, das mit der Geschichte des Orchesters besonders eng verbunden ist. Neben dem Komponisten selbst haben außer Claudio Abbado alle Chefdirigenten seit Arthur Nikisch die Tondichtung mit den Philharmonikern aufgeführt.

Das Heldenleben ist Strauss’ musikalische Autobiografie – verfasst mit nur 34 Jahren. Im Laufe seiner jungen Karriere hatte sich der Komponist allerdings bereits mit zahlreichen Kritikern angelegt, die er hier humorvoll in Tönen karikiert. Der dritte Abschnitt mit seinem ausgedehnten Geigen-Solo ist hingegen ein musikalischer Liebesbrief an seine Ehefrau Pauline. Hörbar wird nicht nur ihre Liebenswürdigkeit, sondern auch ein kapriziöser Charakterzug. Die Tondichtung, die Strauss zufolge den Kampf des Helden gegen seine »Widersacher« schildert, enthält Zitate aus zahlreichen früheren Werken des Komponisten und mündet in »des Helden Weltflucht und Vollendung«. Große Worte eines jungen Mannes – und eines überragenden Talents: Effektvoll und subtil zugleich schöpft Strauss die Möglichkeiten des großen Symphonieorchesters aus. 

Max Reger widmete seine 1915 geschriebenen Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart der »Erinnerung« an die Meininger Hofkapelle, die zu Beginn des Ersten Weltkriegs zwischenzeitlich aufgelöst werden musste. Reger gehörte, wie Strauss und die philharmonischen Chefdirigenten Hans von Bülow und Kirill Petrenko, zu den musikalischen Leitern des renommierten Orchesters. Das Variationswerk, dessen Thema aus Wolfgang Amadeus Mozarts Elfter Klaviersonate stammt, erinnert an Brahms’ Haydn-Variationen – hier wie dort wird eine klassische Melodie durch kunstvolle Verwandlungen in unterschiedlichste Stimmungsbilder versetzt. Voller Eleganz und transparent instrumentiert, sind Regers Variationen aber vor allem eine Verneigung vor Mozart selbst. Im Hinblick auf seine früheren, teils hochdramatischen Werke kommentierte Reger: »Man kann nicht immer schweren, dunklen Bordeaux trinken – so ein klarer ,Mosel‘ ist doch auch sehr schön! Wir brauchen nötigst viel, viel Mozart!«

 

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