Playlist

Mehr zur Playlist

Mit der Sopranistin Marlis Petersen wurde zum ersten Mal eine Sängerin Artist in Residence der Berliner Philharmoniker. Im Antrittskonzert von Kirill Petrenko als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker übernahm die Sängerin am Eröffnungsabend der Spielzeit 2019/2020 die Sopranpartien in Alban Bergs Lulu-Suite und Beethovens Neunter Symphonie. Zu weiteren geplanten Projekten gehörte Beethovens Oper Fidelio mit Petersen in der Hauptrolle, die szenisch bei den Osterfestspielen in Baden-Baden und konzertant in der Philharmonie aufgeführt werden sollte. Dazu ist es wegen der Konzertabsagen während der Corona-Krise nicht gekommen. Umso schöner, dass die Sängerin aus dem Archiv der Digital Concert Hall eine Playlist mit Lieblings-Werken und -Aufführungen zusammengestellt hat.

Marlis Petersen gehört zu den vielseitigsten und erfolgreichsten Opern-, Konzert- und Liedsängerinnen unserer Zeit. Gefeiert werden ihre Auftritte in Bühnenwerken von Mozart und Richard Strauss, im italienischen Belcanto und in der französischen Oper. Zudem widmet sich die Künstlerin mit besonderem Engagement der modernen und zeitgenössischen Musik. Zu einer ihrer Paraderollen wurde die Titelheldin in Alban Bergs Lulu, die sie an den bedeutendsten Opernhäusern – u. a. in Wien, New York und Chicago – gesungen hat. Als einen Höhepunkt in der Beschäftigung mit diesem Werk bezeichnete sie die Lulu-Produktion mit Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper. In München hat Petersen unter der Leitung von Petrenko auch in Neuproduktionen als Salome und in der weiblichen Hauptrolle von Erich Wolfgang Korngolds Die tote Stadt auf der Bühne gestanden.

Die Playlist spiegelt das vielseitige Repertoire der Sängerin wider und reicht von einem Education-Tanzprojekt zur Musik von Rameau bis zu einem Stück von Henri Dutilleux für Solo-Cello, das die philharmonische Cellistin Solène Kermarrec in einem Late Night-Konzert aufführte. In der Auswahl erweist Petersen auch einigen geschätzten Kolleginnen ihre Referenz: Joyce DiDonato ist mit Richard Strauss, Véronique Gens mit den wunderbaren, viel zu wenig bekannten Liedern von Henri Duparc zu hören. Besonders bewegend ist die Wiederbegegnung mit Stella Doufexis in Strawinskys Pulcinella. Die Mezzosopranistin verstarb 2015 im Alter von nur 47 Jahren.

Lulu hat Marlis Petersen auch an der Staatsoper Hamburg unter der Leitung von Ingo Metzmacher gesungen. Metzmacher ist in der Playlist mit Charles Ives Vierter Symphonie zu erleben; ein Werk, das Petersen als musikalisches Großstadtporträt und wegen seiner bitonalen Passagen fasziniert. Das letzte Stück, das Kirill Petrenko mit den Berliner Philharmonikern vor seiner Wahl zum Chefdirigenten aufführte, war Alexander Scriabins Le Poème de l’extase. Marlis Petersen hat die klangmächtige Interpretation ebenso in ihre Auswahl aufgenommen wie ihr eigenes Debüt beim Orchester: Im Januar 2014 interpretierte sie George Crumbs Vokalzyklus Ancient Voices of Children, der durch stimmliche Akrobatik, ungewöhnliche Instrumente und einen gelegentlich an Gustav Mahler erinnernden Tonfall beeindruckt.

Hilfe Kontakt
So geht’s Newsletter Institutioneller Zugang Zugang Gutscheine
Impressum AGB Datenschutz