Konzert

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Nein, keine Wiener Walzer, sondern russische Orchestermusik vom Allerfeinsten: Zur Begrüßung des neuen Jahres boten Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker beim Silvesterkonzert 2007 die bekanntesten symphonischen Werke von Alexander Borodin und Modest Mussorgsky – ein orchestrales Feuerwerk, bei dem die Musiker in den unterschiedlichsten Klangkombinationen glänzten.

Mit ihren Kollegen César Cui, Mili Balakirew und Nikolai Rimsky-Korsakow bildeten Borodin und Mussorgsky in den 1860er-Jahren das so genannte »Mächtige Häuflein«, das sich eine Wiederbelebung der russischen Musik aus dem Geist der Folklore auf die Fahnen geschrieben hatte. Entsprechend schwungvoll und exotisch kommen denn auch die Polowetzer Tänze aus Borodins unvollendeter Oper Fürst Igor daher. Seine Zweite Symphonie darf hingegen als eine Art russische Eroica gelten: ein Meisterwerk, in dem sich rustikale russische Wucht mit märchenhaft-lyrischem Zauber mischt und das viel zu selten zu hören ist.

Nach der Pause brillierte dann im Vorspiel zu Mussorgskys Chowanschtschina die »göttliche Klarinette von Wenzel Fuchs« (Der Tagesspiegel), und in Ravels Orchestrierung der facettenreichen Bilder einer Ausstellung konnten auch die anderen Stimmführer glänzen. Doch »keiner der exquisiten Solisten spielt sich auf Kosten des Ganzen nach vorn und lässt statt des Könnens die Eitelkeit sprühen. Es herrscht zuchtvoller Überschwang: totale Hingabe an die Musik im Augenblick ihres Entstehens« (Berliner Morgenpost). Am Ende bestand das begeisterte Publikum auf einer Zugabe und bekam sie mit der (laut Sir Simon) »verrückten Musik« von Schostakowitschs Polka aus der Ballettsuite Das goldene Zeitalter.

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