Konzert

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Das Dirigentenpult ist eine der letzten männlichen Bastionen im Kulturbetrieb. Umso bemerkenswerter die Künstlerinnen, die sich diesen Platz erobern. Emmanuelle Haïm sagt von sich, sie habe diesen Berufswunsch bereits als 12-Jährige gehabt. Zunächst jedoch musizierte sie über viele Jahre als Cembalistin in den Barockmusik-Orchestern von William Christie und Christophe Rousset. Inzwischen ist sie zur Leiterin eines eigenen Ensembles namens Le Concert d’Astrée avanciert und hat sich in vielen energetischen Konzerten den Ruf eines »powerhouse interpreter« (The New York Times) erworben.

Für dieses Konzert mit den Berliner Philharmonikern – das zweite nach ihrem Debüt 2008 – hat Emmanuelle Haïm einige der schönsten und abwechslungsreichsten Orchestersuiten des Barock aufs Programm gesetzt. Am bekanntesten darunter ist zweifellos Georg Friedrich Händels Wassermusik. Deren spektakuläre Uraufführung fand am 17. Juli 1717 bei einer prunkvollen Kahnpartie von König Georg I. statt, der von dem Werk so angetan war, dass er es gleich drei Mal hintereinander spielen ließ. Vor dieser Aufführung hatten die Berliner Philharmoniker diesen Evergreen übrigens zuletzt vor gut einem Vierteljahrhundert aufgeführt: 1984 unter Leitung von Riccardo Muti.

Neben Händel steht Jean-Philippe Rameau im Zentrum dieses Abends, einer der aufregendsten Komponisten seiner Epoche. Rameaus Spezialität waren Tanzsätze, die er in seine zahlreichen Opern einflocht und mit einem bis dahin ungekannten Klangreichtum und Raffinement ausstattete. Vor allem das Ausdrucksspektrum beeindruckt. Es reicht vom melancholischen Träumen bis zur beißenden Parodie, von Liebesgesängen bis zu wilden Volkstänzen – ein einzigartiges Panorama barocker Affekte.

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