Konzert

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Schon der Klarinettenlauf, mit dem Richard Strauss’ Salome anhebt, verbreitet jene erotische Schwüle, die in zunehmender Intensität die ganze Oper durchdringt. Und wenn gleich darauf Hauptmann Narraboth sehnsüchtig feststellt, »wie schön die Prinzessin Salome heute Nacht ist«, dann ahnt man bereits, dass diese Schönheit nahezu alle Protagonisten ins Verderben reißen wird. Die Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle präsentierten dieses Meisterwerk an atmosphärischer und dramatischer Dichte 2011 bei den Salzburger Osterfestspielen – und vorab in einer konzertanten Aufführung in der Philharmonie.

»Es tut mir leid, dass Strauss diese Salome komponiert hat, ich habe ihn sonst sehr gern, aber er wird sich damit furchtbar schaden« – so befand Wilhelm II., der wie viele Zeitgenossen nichts mit der düsteren Erotik des Werks anfangen konnte. Ihm entgegen stand das Publikum der Uraufführung, dessen Jubel nicht weniger als 36 Vorhänge provozierte. Das hysterisch diskutierte Für und Wider hat lange die Qualitäten der Oper überdeckt: die fein austarierte Orchestrierung oder den facettenreichen Charakter der Titelheldin.

In der Berliner Aufführung gibt die amerikanische Sopranistin Emily Magee als Salome ihr Rollendebüt. Besonders als Wagner- und Strauss-Sängerin ist sie an den großen Opernhäusern der Welt zu Hause – vom Royal Opera House in London bis zu den Bayreuther Festspielen. Neben den männlichen Hauptrollen – Stig Andersen als Herodes und Iain Paterson als Jochanaan – steht auch die Interpretin der Herodias im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Hanna Schwarz, eine herausragende Mezzosopranistin, deren Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern bis in das Jahr 1973 zurückreicht.

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