Konzert

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Sein Violinkonzert D-Dur op. 19 instrumentierte Sergei Prokofjew zu einer Zeit, als er die Symphonie Classique schrieb – erklärtermaßen »im Stile Haydns«. Kein Wunder also, dass auch das fast zeitgleich entstandene Konzert mit ätherisch-träumerischem Beginn einem »klassischen« Klangbild verpflichtet ist, allerdings im Sinne einer »inszenierte[n] Rückkehr zu klassischen Formen und Ausdrucksmitteln, deren karikierende Verfremdungen sich gleichsam mikroskopisch aus winzigen Verschiebungen und Schräglagen der harmonischen Struktur ergeben« (Detlef Gojowy). In der Berliner Philharmonie erkundete Daishin Kashimoto, Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, jene antiromantischen »Schräglagen« Prokofjews.

Mit zwei Symphonien Robert Schumanns stand noch die Musik eines ausgesprochenen Romantikers auf dem Programm: Die Frühlingssymphonie op. 38, die Schumann »in jenem Frühlingsdrang geschrieben [hatte], der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf und in jedem Jahr von neuem überfällt«. Nach der fulminanten Leipziger Premiere des Stücks am 31. März 1841 unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy entstand bald darauf eine weitere Symphonie, die in d-Moll, welche aufgrund ihrer späten Publikation 1853 in revidierter Form als Vierte op. 120 in Schumanns Werkkatalog Eingang fand. Über die Frage, welcher Version der Vorzug zu geben sei, ist auch heute noch trefflich zu streiten. Sir Simon Rattle entschied sich für die selten zu hörende Erstfassung von 1841, die schon Johannes Brahms aufgrund ihres transparenteren Klangbildes favorisierte.

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