Konzert

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»Kein Auftrag mehr, keine unmittelbare Absicht, sondern Appell an die Ewigkeit«, so Alfred Einstein, habe Mozart zur Komposition seiner letzten drei Symphonien veranlasst, mit denen die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle die Spielzeit 2013/14 eröffneten. Das verklärende Bild des auf die Ewigkeit abonnierten »Götterlieblings«, der sich und der Musikgeschichte ein symphonisches Denkmal setzen wollte, hielt sich hartnäckig.

Dabei ist es wahrscheinlich, dass Mozart sie für drei »Academien im Casino« komponierte, die er in einem Brief an den Freund und Logenbruder Michael Puchberg erwähnte. Auf jeden Fall schuf er mit ihnen Gipfelwerke der klassischen Symphonik, wobei es den Anschein hat, als hätte Mozart die ganze Bandbreite dessen zeigen wollen, was ihm an künstlerischen Mitteln zur Verfügung stand, da sich die drei Stücke bis in die Besetzung hinein voneinander unterscheiden.

Die Es-Dur-Symphonie KV 543 führt in den Worten E. T. A. Hoffmanns »in die Tiefen des Geisterreichs«, da die Musik ungeachtet ihrer erstaunlichen Strahlkraft und ihres Temperaments auch den Bereich des Düsteren und Dämonischen berührt. Die populäre g-Moll-Symphonie KV 550 erweist sich demgegenüber als ein Musterbeispiel architektonischer Ausgewogenheit, wobei das Andante zwischen den dramatisch aufgeladenen Moll-Sätzen wie eine lyrische Insel wirkt. Und die Jupiter-Symphonie KV 551 wartet mit einer formalen und satztechnischen Meisterschaft auf, die wie die Quintessenz all dessen anmutet, was zu Mozarts Lebzeiten in der Instrumentalmusik überhaupt möglich erschien.

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