Konzert

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Als die Berliner Philharmoniker im März 1970 erstmals die Zweite Symphonie von Witold Lutosławski aufführten, provozierten sie konträre Publikumsreaktionen: Buh- und Bravo-Rufe prallten lautstark aufeinander. Die disparat erscheinende Klangsprache des Werks stieß damals noch auf wenig Verständnis. Dabei ist Lutosławskis Zweite Symphonie ein äußerst spannungsreiches Stück mit zwei sehr gegensätzlichen Teilen: einem zögerlich, episodenhaft ersten und einem drängenden, zielstrebigen zweiten Satz.

Auch Gustav Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen, in denen der Komponist seine unglückliche Liebe zu der Sopranistin Johanna Richter verarbeitete, beeindruckten die Zuhörer zunächst wenig. Die Uraufführung der Orchesterfassung fand im März 1896 durch das Berliner Philharmonische Orchester statt. Mahler hatte das Orchester auf eigene Kosten gemietet, um einige seiner Werke der Öffentlichkeit vorzustellen. Abgesehen davon, dass das Interesse an der Veranstaltung gering war, äußerten sich auch die Rezensenten nicht sehr positiv. »Trotzdem möchte ich Herrn Mahler nicht jedes Talent absprechen. Wäre derselbe nicht so krampfhaft auf der Suche nach Originalität« (Zeitschrift für Musik).

Ganz anders hingegen die Glagolitische Messe von Leoš Janáček. Sie wurde bereits bei der Uraufführung 1927 begeistert aufgenommen. Obwohl Janáček einen altslawischen Messtext vertonte, ist das Werk alles andere als archaisch, dogmatisch und rückwärtsgewandt. Vielmehr schuf der Tscheche eine Komposition voller Dramatik und Vitalität – als Zeugnis seiner humanistischen, panslawistischen Weltanschauung.

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