Konzert

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»Ich suche keinen schönen Klang. Ich suche einen adäquaten Klang«: Hinter dieser nüchternen Feststellung Krystian Zimermans verbirgt sich eine schonungslos kompromisslose Suche nach der Wahrheit in der Musik. Diese Kompromisslosigkeit bringt es mit sich, dass der legendäre Pianist nur in Ausnahmefällen der Veröffentlichung einer Aufnahme zustimmt. Umso beglückender, dass seine Interpretation des Ersten Klavierkonzerts von Johannes Brahms mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle in der Digital Concert Hall vorliegt. Die Aufnahme lässt ahnen, wie sich Zimermans Wahrheitssuche vollzieht. In seiner Darbietung gibt es viel zu bewundern: wie sie poetisch schwebt, dann wieder energisch zupackt und immer von der dunklen Nachdenklichkeit der Spätromantik durchzogen ist. Aber alle diese Qualitäten stehen nicht für sich, sie werden dem Werk nicht übergestülpt, sondern reflektieren seine Vielseitigkeit, seine Klangwelt, seinen ideellen Kern.

Wie Brahms’ Klavierkonzert steht die den Abend eröffnende Symphonie Nr. 80 von Joseph Haydn in d-Moll, wobei die melancholische Grundtönung in einem reizvollen Kontrast zur oft geradezu ausgelassenen Dynamik des Werks steht. Bemerkenswert vor allem das Finale mit seinen skurrilen Wechseln von Vorwärtsdrängen und Abbremsen bis hin zum musikalischen Taumeln.

Nicht weniger originell gibt sich Le Silence des Sirènes, das die koreanische Komponistin Unsuk Chin für die Sopranistin Barbara Hannigan komponiert hat. Diese erweist sich an diesem Abend tatsächlich als ideale Interpretin, die den Witz, die Klangschönheit, das ganze Spielen mit Worten und Tönen in diesem Werk perfekt zur Entfaltung bringt.

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