Saisoneröffnung 2011: Simon Rattle dirigiert Mahlers Siebte Symphonie

Mit dieser »schonungslos genialen« Interpretation (Berliner Morgenpost) der Siebten Symphonie von Gustav Mahler eröffnete Simon Rattle die philharmonische Saison 2011/12. Prägnantester Satz des Werks ist zweifellos das klanggewaltig jubelnde Finale. Differenzierter erscheinen demgegenüber die mittleren Sätze, die ein einzigartiges nächtliches Stimmungsbild zeichnen: voller Poesie, Natur und mit einem gespenstischen Scherzo im Zentrum.
Es war das umfangreichste Projekt der Berliner Philharmoniker, während der Amtszeit Simon Rattles als Chefdirigent: die Aufführung aller großen Orchesterwerke Gustav Mahlers ab August 2010 über einen Zeitraum von 16 Monaten. Zur Eröffnung der Saison 2011/12 präsentierten die Musiker die Siebte Symphonie, die unter Mahler-Freunden bis heute für Diskussionen sorgt – vor allem wegen des Schlusssatzes mit seinem Ausdruck unüberbietbarer Größe und Festlichkeit.
Gerade Anhänger des Komponisten wie Otto Klemperer oder Theodor W. Adorno standen ratlos vor diesem Finale, das so gar nicht zum Bild vom ewig zweifelnden Mahler passt. Andere vermuteten, dass der Satz eigentlich als Parodie auf die damalige Lust an der Gigantomanie gemeint ist. Dem heutigen Hörer kann man nur empfehlen, sich ein eigenes Urteil zu bilden – und neben der finalen Klanggewalt der Symphonie nicht deren drei mittlere Sätze aus dem Blick zu verlieren, die ein einzigartiges nächtliches Stimmungsbild zeichnen: voller Poesie, Natur und mit einem gespenstischen Scherzo im Zentrum.
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