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Kaum ein zweiter Komponist der Romantik hat so viel für die Wiederentdeckung von Bachs aber auch Händels Musik geleistet wie Felix Mendelssohn Bartholdy. Auch in seinen eigenen Werken knüpfte er an die Meister des Barock an, besonders offensichtlich in seinen großen Oratorien Paulus und Elias. Der 1846 in englischer Sprache unter der Leitung des Komponisten in Birmingham uraufgeführte Elias wurde unerwartet zu einer Art Vermächtnis, da Mendelssohn wenig später starb und schon die ersten deutschen Aufführungen des Werks nicht mehr erlebte.

Auch in spiritueller Hinsicht handelt es sich gewissermaßen um ein letztes Wort des Komponisten – erlaubte ihm doch der alttestamentarische Stoff, sich zugleich zu seinen jüdischen Wurzeln und zum angenommenen Christentum zu bekennen. Denn das Textarrangement macht deutlich, dass die Prophezeiungen des kommenden Messias’ auf Jesus gemünzt sind. Das Oratorium gehört zu den faszinierendsten Werken Mendelssohns. Melodischer Einfallsreichtum und dramatische Spannung verbinden sich auf glückliche Weise. Anders, als es das vorherrschende Mendelssohn-Bild einer überwiegend eleganten und anmutigen Musik nahelegt, kommt der Charakter des Propheten gerade in seinen schroffen, unnachgiebigen und resignativen Zügen zur Geltung.

Anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten präsentierten die Berliner Philharmoniker das Werk unter der Leitung Seiji Ozawas, der seit Herbert von Karajans Zeiten einer der zentralen Gastdirigenten des Orchesters ist und im April 2016 zum Ehrenmitglied der Philharmoniker ernannt wurde. Ozawa hat eine besondere Vorliebe für den Elias und dirigierte bereits 1984 eine der seltenen Aufführungen durch die Berliner Philharmoniker. An der Spitze des prominent besetzten Solist*innenensembles stand in der Titelrolle Matthias Goerne, der als Liedsänger zu den herausragenden Interpreten der deutschen musikalischen Romantik zählt.

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