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Gerade die unvollendeten Werke großer Komponisten genießen eine geradezu mystische Verehrung. So auch die Neunte Symphonie von Anton Bruckner, der nach der Vollendung von drei ersten Sätzen über der Arbeit am Finale starb. Aber im Gegensatz beispielsweise zu Mozarts Requiem, von dem nur ein minimaler Teil vom Komponisten selbst stammt, gibt es zum Schlusssatz der Neunten Symphonie einen gewaltigen Nachlass an Entwürfen Bruckners. In einer mehr als 25-jährigen Detektivarbeit hat ein multinationales Team aus Komponisten, Dirigenten und Musikwissenschaftlern diese Skizzen zu einem atemberaubenden Ganzen zusammengefügt. Die vervollständigte Symphonie erklingt hier in einer Interpretation mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle.

Dass Bruckners Neunte Symphonie ein Weltabschiedswerk ist, zeigt zunächst die überlieferte Absicht des Komponisten, die Symphonie »Dem lieben Gott« zu widmen. Aber auch am weiträumigen ersten Satz wirkt alles wie ein letztes Wort. Das folgende Scherzo erscheint als dämonischer Totentanz, das Adagio als Abgesang von irritierender Brüchigkeit. Und dann das Finale: Von den 647 Takten der Rekonstruktion stammen 208 vollständig von Bruckner, zu den meisten übrigen Takten lagen Streicherstimmen, Entwürfe zu den Bläserstimmen oder Vorskizzierungen vor – lediglich für 37 Takte gab es keinerlei Musik des Komponisten.

 

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