Konzert

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Von einem »denkwürdigen Abend« mit einem »aufgehenden Stern am Dirigentenhimmel« sprach die Presse, als Yannick Nézet-Séguin im Oktober 2010 bei den Berliner Philharmonikern debütierte. Für seine Rückkehr ans Pult der Philharmonie stellte er ein Programm zusammen, das mit kraftvollen Orchesterfarben die Höhen und Tiefen der Liebe nachzeichnet.

Am Beginn steht allerdings ein Solostück. Walter Seyfarth, Klarinettist der Berliner Philharmoniker, spielt Luciano Berios Sequenza IXa – der Abschluss einer die ganze Saison 2011/12 durchziehenden Sequenza-Reihe mit Musiker*innen des Orchesters. Weiter geht es mit der wohl größten Liebesgeschichte der Weltliteratur: Shakespeares Romeo und Julia, hier in der Vertonung Peter Tschaikowskys. Der Komponist, eigentlich ein Anhänger der Symphonie, experimentiert in diesem Werk mit der neuen Form der Tondichtung. Dabei zeichnet er die Handlung nicht nach, sondern montiert zentrale Charaktere und Situationen: ein hochemotionales Konzentrat des dramatischen Geschehens.

Auch in Ravels Ballett Daphnis et Chloé nach einem antiken Roman muss ein Paar seine Liebe gegen existenzielle Widrigkeiten – darunter zwei Entführungen – verteidigen, doch immerhin gibt es hier ein glückliches Ende. Ravel wollte mit dieser Partitur »ein ausladendes musikalisches Fresko« schaffen. Dabei beeindruckt vor allem, wie er archaische Rhythmik ganz organisch mit seiner delikaten Tonsprache mischt. Im Konzertsaal ist das Werk meist in Form zweier Orchestersuiten zu hören. Hier jedoch führen die Berliner Philharmoniker und Yannick Nézet-Séguin die komplette Ballettmusik auf, die viele zusätzliche musikalische Kostbarkeiten enthält.

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