Konzert

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Schon ein erster Blick auf das Programm verleitet zum Schmunzeln: Ouvertüre zum »Fliegenden Holländer«, wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen vom Blatt spielt. Beim Hören dieses musikalischen Kabinettstückchens von Paul Hindemith kennt der Spaß dann keine Grenzen mehr: Mit feiner Ironie, aber auch durchaus derbem Humor nimmt der Komponist die kultische Verehrung aufs Korn, die dem Bayreuther Meister mitunter zuteilwurde.

Dabei ist das humorvolle Werk keineswegs eine Parodie auf Wagners Musik, sondern – der Titel deutet es bereits an – auf die Bearbeitungswut vergangener Zeiten sowie auf schlechtes Musizieren. Letzteres ist in der Philharmonie aber nun wirklich selten. Und somit sind unter der Leitung von Sir Simon Rattle musikalische Überraschungen und gute Laune zu später Stunde garantiert!

Überhaupt scheint sich Hindemiths Musik in den Late Nights der Berliner Philharmoniker bestens zu Hause zu fühlen: Nach der Kammermusik Nr. 1, die am 15. Dezember 2012 aufgeführt wurde, steht nun Hindemiths Kammermusik Nr. 3 auf dem Spielplan. Als Solist ist in diesem Werk, das im Grunde ein kleines Konzert für Violoncello und Kammerorchester darstellt, der philharmonische Solo-Cellist Martin Löhr zu hören.

Abgerundet wird das Programm durch Witold Lutosławskis Präludien und Fuge für 13 Solostreicher – einer Komposition, die gleich zwei Beweise antritt: dass Moderne Musik überaus spannend sein kann; und dass jeder Berliner Philharmoniker das Zeug zum Solisten hat.

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