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»Füchsin Schlitzohr trieb ihr Unwesen in der Zeitung. Ich ahnte nicht, dass sie einen fleißigen Leser und Verehrer in einem Mann mit silbrigem Haar und funkelnden Augen hat«, schrieb der Journalist und passionierte Jäger Rudolf Těsnohlídek, nachdem ihn ein Brief des Komponisten Leoš Janáček erreicht hatte. »Ich kannte ihn entfernt, weil er Musiker ist, und ich verstehe gar nichts von Musik. Auf einmal hörte ich, dass die Füchsin ihn verzaubert hatte und dass er ihre Worte und Taten mit der Tonsprache umschreiben wolle, die von allem Menschlichem am wenigsten irdisch ist.« Janáček war durch das herzhafte Lachen seiner Haushälterin auf die Unterhaltungsbeilage einer Zeitung aufmerksam geworden, in der Těsnohlídek von den Abenteuern einer jungen Füchsin berichtete – und dabei in erster Linie doch seine eigenen Artgenossen aufs Korn nahm. Obwohl Janáček gerade mitten in der Arbeit an Katja Kabanowa steckte, entschloss er sich spontan, einige Passagen der amüsanten, von einem Prager Zeichner liebevoll illustrierten Tierfabel in Musik zu setzen und auf die Opernbühne zu bringen.

Der 1. Akt von Janáčeks Oper erzählt, wie eine junge Füchsin in die Gefangenschaft eines Försters gerät und Gelegenheit hat, nicht nur das Leben der domestizierten Tiere zu studieren, sondern auch jenes der Menschen. Nach ihrer Flucht behauptet sie sich im 2. Akt mit Schläue und List unter den Tieren des Waldes und erwählt sich einen Partner. Nachdem ihr Liebesglück von Nachwuchs gesegnet wurde, findet die Füchsin im letzten Akt der Oper den Tod durch die Kugel eines Wilderers. Doch schon im darauffolgenden Frühjahr entdeckt der Förster auf einem Streifzug durch sein Revier ein Füchslein, das »der Mama wie aus dem Gesicht geschnitten ist« – und wird sich zu den betörenden Klängen von Janáčeks Musik des ewigen Kreislaufes der Natur bewusst.

Erste Teile der in allen nur denkbaren instrumentalen und vokalen Farben schillernden Partitur lagen bereits vor, als Janáček wegen Autorenrechten Kontakt mit Těsnohlídek aufnahm. Wie sich zeigte, hatte dieser nichts gegen eine Vertonung seiner Tierfabel einzuwenden, sondern steuerte sogar einige Zeilen zum Libretto der am 6. November 1924 in Brno uraufgeführten Oper bei. Für ihre halbszenischen Aufführungen von Janáčeks Schlauem Füchslein haben Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker neben dem 2013 mit dem ECHO ausgezeichneten Vocalconsort Berlin eine internationale Besetzung weltweit renommierter, mit dem Orchester zum Teil langjährig verbundener Sängerinnen und Sänger verpflichten können. Und sie alle haben nur eines im Sinn: ihr Publikum für die Dauer eines Konzertabends zu verzaubern ...

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