Konzert

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Zur Saisoneröffnung 2018 ließ es sich Kirill Petrenko nicht nehmen, sein zukünftiges Orchester zu dirigieren – damals noch als designierter Chefdirigent. Mit den beiden Tondichtungen Don Juan sowie Tod und Verklärung von Richard Strauss standen zwei Werke auf dem Programm, die sich durch eine raffinierte, farbenreiche und schillernde Instrumentation auszeichnen. Sie gelten als Paradestücke für Orchester. Ideal für Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker, um gemeinsam die ganze Pracht des orchestralen Zusammenspiels zu entfalten.

Beide Werke gehören zu der Gruppe jener Tondichtungen, mit denen der junge Richard Strauss das Genre der Programmmusik zu neuen Höhen führte und seinen Ruhm als einer der ersten Komponisten seiner Zeit begründete. Don Juan, der literarische Archetypus des spanischen Frauenhelden, inspirierte zahllose Dichter und Komponisten. Strauss beschreibt eindrucksvoll die Entwicklung des Protagonisten, vom ungestümen, leidenschaftlichen Frauenjäger zum innerlich zerrissenen, lebensüberdrüssigen Mann. Tod und Verklärung wiederum schildert die letzten Stunden eines Todkranken, seine Schmerzen, seine Erinnerungen an schönere Lebenstage und schließlich sein Sterben. Beide Werke haben die Berliner Philharmoniker übrigens kurz nach den Uraufführungen in Weimar 1889 und Eisenach 1890 unter der Leitung des Komponisten gespielt, sie gehören somit quasi zur musikalischen DNA des Orchesters. Dass Strauss die Chance bekam, seine Tondichtungen in Berlin aufzuführen, verdankte er seinem Mentor Hans von Bülow, dem damaligen Chefdirigenten der Philharmoniker. Wenige Tage bevor Strauss seinen Don Juan dirigierte, hatte Bülow das Werk bereits in einem philharmonischen Abonnementkonzert vorgestellt und damit das Missfallen des selbstbewussten Komponisten erregt, der seinen Eltern schrieb: »Also Bülow hat mein Werk in Tempi, in allen total vergriffen, von dem poetischen Inhalt keine Ahnung [...].«

Als Strauss seine beiden Tondichtungen schrieb, stand er am Anfang einer phänomenalen Karriere; Ludwig van Beethoven hingegen hatte bereits den Gipfel des Ruhms erklommen, als er seine Siebte Symphonie komponierte. Mit ihrem optimistischen, mitreißenden und schwungvollen Gestus riss sie bereits bei der Uraufführung 1813 das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Der Rezensent der Wiener allgemeinen musikalischen Zeitung konstatierte, dass die Symphonie »in allen Teilen so klar, in jedem Thema so gefällig und leicht faßlich ist, daß jeder Musikfreund, ohne eben Kenner zu seyn, von ihrer Schönheit mächtig angezogen wird, und zur Begeisterung entglüht«.

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