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»So sehr ich Schuberts Lieder auch schätze, so schätze ich seine Instrumentalwerke doch noch höher«, sagte Antonín Dvořák einmal: »Wenn alle seine Kompositionen zerstört werden sollten bis auf zwei, so würde ich für die Rettung der letzten beiden Symphonien eintreten.« Es war eine erstaunliche Stellungnahme, die der schon zu Lebzeiten als einer der großen Symphoniker seiner Zeit anerkannte Dvořák abgab. Denn Franz Schubert galt lange nicht unbedingt als Meister symphonischer Kompositionen – schon gar nicht während seines kurzen, nur 31 Jahre währenden Lebens. Das erklärt, warum die von Dvořák angesprochenen letzten beiden Symphonien Schuberts erst lange nach dem Tod ihres Schöpfers aufgeführt wurden: Die in den Jahren 1825/1826 entstandene C-Dur-Symphonie D 944 etwa, die Robert Schumann mit einem »dicken Roman in vier Bänden« verglich, erlebte ihre erste historisch dokumentierte Aufführung erst 1839 in einem von Felix Mendelssohn Bartholdy geleiteten Konzert am Leipziger Gewandhaus. Mit einem Schlag verstand die Nachwelt, dass der bislang vor allem als »Liederfürst« und Komponist von Klavier- und Kammermusik bekannte Schubert zudem ein Symphoniker ersten Ranges war – eine Erkenntnis, die rund ein Vierteljahrhundert später durch die Entdeckung von Schuberts zweisätziger Symphonie h-Moll D 759, der Unvollendeten, untermauert wurde und peu à peu auch das Interesse an den früheren, zwischen 1813 und 1818 komponierten Symphonien des Komponisten weckte.

Iván Fischer – von 2012 bis Sommer 2018 Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin und nach wie vor Leiter des Budapest Festival Orchestra – kombiniert bei seinem Gastauftritt am Pult der Berliner Philharmoniker Schuberts C-Dur-Symphonie D 944 mit zwei kleineren Orchesterwerken des Schubert-Verehrers Dvořák: den Legenden Nr. 6 und Nr. 10 aus dem 1881 entstandenen Opus 59 des böhmischen Komponisten. Dieses ursprünglich für Klavier zu vier Händen geschriebene, später von Dvořák selbst dann auch für Orchester gesetzte Werk widmete der Komponist dem Wiener Kritiker Eduard Hanslick. Dieser wiederum war einer der schärfsten Kritiker von Hugo Wolf, der im Mittelteil des Programms mit einer Reihe von Orchesterliedern vertreten ist. Solist dieses facettenreichen romantischen Programms ist der Bariton Christian Gerhaher, dessen mittlerweile 15 Jahre währende musikalische Partnerschaft mit den Berliner Philharmonikern durch die Ernennung zum Artist in Residence der Saison 2013/14 einen besonderen Höhepunkt erfuhr.

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