Ein Beethoven-Abend mit Daniel Barenboim, Itzhak Perlman und Yo-Yo Ma
»Beethovens Musik ist universell. Egal, wo in der Welt – sie spricht zu allen Menschen«, so Daniel Barenboim, der hier die Chorfantasie und das Tripelkonzert des Komponisten dirigierte – Werke, denen man aufgrund ihrer ungewöhnlichen Besetzung nur selten im Konzertsaal begegnet. Barenboim übernahm dabei selbst den Klavierpart und wurde unterstützt von zwei berühmten Streicherkollegen: Itzhak Perlman und Yo-Yo Ma.
Ludwig van Beethoven gehört zu den Fixsternen in der Karriere des Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim. Noch vor seinem 30. Geburtstag hatte er bereits sämtliche Klaviersonaten und -konzerte in bis heute legendären Einspielungen vorgelegt. Doch auch den seltener gespielten Werken des Komponisten, die es mitunter schwer bei Publikum und Kritik haben, widmet er sich mit großer Leidenschaft. Bei diesem Konzert standen darum das Tripelkonzert und die Chorfantasie auf dem Programm.
Seine Chorfantasie schrieb Beethoven 1808 als Schlussstück für ein wahres Monsterkonzert, bei dem zuvor schon die Fünfte und Sechste Symphonie, drei Sätze aus der C-Dur-Messe, eine Konzertarie und das Vierte Klavierkonzert aufgeführt worden waren. Zum Schluss sollten alle vorhandenen Kräfte noch einmal gebündelt werden in einer »Fantasie auf dem Clavier, welche sich nach und nach mit Eintreten des ganzen Orchesters, und zuletzt mit dem Einfallen von Chören als Finale endet«. Bei der Uraufführung saß Beethoven selbst am Klavier und musste die lange Soloeinleitung improvisieren, da er mit der Komposition nicht rechtzeitig fertig geworden war. Das verschriftlichte Ergebnis ist eine faszinierende Mischung von Symphonik und Vokalmusik, die schon vorausweist auf das Jubelfinale der Neunten Symphonie.
Auch das Tripelkonzert lässt klassische Gattungsgrenzen hinter sich, wenn dem Orchester mit dem Trio von Klavier, Geige und Cello ein veritables Kammermusikensemble gegenübersteht. Für Barenboim »ein sehr spannendes Klangexperiment«, das nach Meinung der Berliner Zeitung bei dieser Aufführung als rundum gelungen gelten darf, denn es »entstand beim Tripelkonzert aus leiser und langsamer Entwicklung ein atemberaubend spielerisches Feuerwerk, entfesselt durch Itzhak Perlman (Violine) und Yo-Yo Ma (Violoncello), die ihren kostbaren Instrumenten schwelgerische Töne der Extraklasse entlockten«.
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