Konzert

Mehr zum Konzert

Wenn von Beethovens Kammermusik die Rede ist, denken die meisten an Streichquartette – eine Gattung, die der Komponist wie kein zweiter geprägt hat. Doch die ersten Kammermusikwerke, die der junge Beethoven vorlegte, waren vor allem von Blasinstrumenten beherrscht. Das kam nicht von ungefähr: Nachdem Kaiser Joseph II. 1782 am Wiener Hof seine in Oktett-Besetzung auftretende »Harmoniemusik« gegründet hatte, tat es ihm sein Bruder Maximilian gleich – und etablierte seine eigene in Bonn. Weitere Inspiration aus der Donaumetropole ging für Beethoven von den Werken Wolfgang Amadeus Mozarts aus. Das Vorbild scheint nahezu aus allen Werken dieses Programms hervor – ganz besonders aus den Variationen über »Là ci darem la mano«, dem Quintett op. 16, in dem eine Arie aus Don Giovanni anklingt, und dem Adagio des Sextetts op. 71.

Die hohe Opuszahl 103 für das Oktett Es-Dur ist irreführend – das Frühwerk entstammt eben jener Zeit der »Harmoniemusik«-Gründung in Bonn und wurde später willkürlich an eine Leerstelle im Werkregister gesetzt. Der Anspruch, den Beethoven in diesem groß angelegten Werk an die Ausführenden stellt, weist über den reiner Gebrauchsmusik bereits hinaus.

Apropos Anspruch: Das Horn und die »von den Virtuosen für gewöhnlich geheim gehaltenen Kunstgriffe«, so Beethoven, interessierten ihn besonders. Im Rondo WoO 25, vor allem aber im Sextett op. 81b bietet er den Hornpaaren Gelegenheit, mit Halb- und gestopften Tönen ihre gesamte Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen.

Von den drei hier aufgeführten Trios ist das für Klarinette, Violoncello und Klavier das berühmteste – Beethoven verfasste im dritten Satz wunderbare Variationen über einen Opern-Gassenhauer. Den beschwingten Ausklang des Programms liefert das Septett op. 20, über dessen Schluss Beethoven-Biograph Alexander Thayer meinte: »Alles atmet Freude über etwas Erreichtes.«

Hilfe Kontakt
So geht’s Newsletter Institutioneller Zugang Zugang Gutscheine
Impressum AGB Datenschutz