Konzert

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1913 konnte man in der Berliner Presse die folgende Mitteilung lesen: »Kompositions-Abend von Rued Immanuel Langgaard – Unter dem Protektorate Ihrer Majestät Königin Alexandrine von Dänemark – Im großen Saal der Philharmonie mit dem verstärkten Philharmonischen Orchester«. Der dänische Komponist war zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre alt. Mit der Arbeit an seiner monumentalen Ersten Symphonie, deren Uraufführung mit den eingangs zitierten Worten angekündigt wurde, hatte er allerdings bereits als 14-Jähriger begonnen.

Ein gutes Jahrhundert nach der umjubelten Berliner Premiere spielen die Berliner Philharmoniker die vom Komponisten nachträglich als »Klippenpastorale« betitelte Symphonie unter der Leitung von Sakari Oramo nun zum zweiten Mal. Das über eine Stunde in Anspruch nehmende Werk ist von einer fast ekstatischen Ausdrucksgewalt geprägt, enthält aber auch Momente konzentrierter Lyrik. Weil Langgaard zeitlebens am spätromantischen Stil festhielt, kam er im weiteren Verlauf seiner Karriere – bildlich gesprochen – unter die Räder der Moderne. Seit den 1960er Jahren lässt sich eine Renaissance seiner Musik beobachten.

Der Wiederentdeckung steht in diesem Programm mit Sibelius’ Violinkonzert eines der beliebtesten Werke des nordeuropäischen Repertoires gegenüber. Geradezu unwiderstehlich fesselnd ist sein Beginn: Über einem spannungsvoll flirrenden Klangteppich der Streicher setzt schwebend die Solo-Violine ein. Einem rhapsodischen, von weitem Atem getragenen langsamen Satz folgt ein tänzerisch-rasantes Finale. Als Solistin tritt Janine Jansen nach ihrer Interpretation von Max Bruchs Erstem Violinkonzert am Silvesterabend zum zweiten Mal in der Saison 2021/22 mit den Philharmonikern auf.

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