Konzert

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Musik, die wie eine Wolke langsam ihre Form verändert: In György Ligetis Requiem finden sich die faszinierenden Klanggeflechte, für die der Komponist ab den frühen 1960er Jahren gefeiert wurde. Schon zu Beginn des gewaltig besetzten und mit Kontrabassklarinette, Kontrafagott, Kontrabassposaune und Kontrabasstuba dunkel abschattierten Werks wird die Musik »zum scheinbaren Stillstand gebracht«, indem sich einzelne, sich bewegende »Chorstimmen ineinander schlingen« und »ihre Bewegungen aufheben« (Ligeti).

Ligetis eindringlicher Requiem-Vertonung, die nach Aussage des Komponisten nicht aus liturgischen Gründen entstand, sondern von Bildern des jüngsten Gerichts inspiriert wurde, steht ein ganz diesseitiges Werk gegenüber: Bernd Alois Zimmermanns Musique pour les soupers du Roi Ubu. Es ist eine nach Alfred Jarrys Theatergroteske um den mordenden Usurpator gleichen Namens entstandene »Farce, die bieder und scheinbar fröhlich, dick und gefräßig wie Ubu selbst daherkommt« (Zimmermann).

Abgerundet wird der Abend mit Bohuslav Martinůs ergreifendem Rhapsody-Concerto für Viola und Orcheser, das im Kopfsatz das Kyrie-Hauptthema aus Antonín Dvořáks Requiem zitiert. Das in sich gekehrte, neoromantische Stück von 1952 entwickelte sich zu einem der am häufigsten aufgeführten Bratschenkonzerte des 20. Jahrhunderts. Solist ist der Erste Solobratscher der Berliner Philharmoniker, Amihai Grosz. Für den kurzfristig erkrankten Simon Rattle übernahm mit Matthias Pintscher, Leiter des Ensemble Intercontemporain, ein Spezialist für neue und neueste Musik das Dirigat.

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