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Igor Strawinskys Le Sacre du printemps ist ein Mythos der musikalischen Moderne – ein Jahrhundertwerk, das mit unbändiger rhythmischer Energie die Musikgeschichte in neue Bahnen lenkte. Die Premiere in der Choreographie von Vaslaw Nijinski 1913 im Pariser Théâtre des Champs-Élysées wurde zum wohl größten Skandalerfolg der Musikgeschichte: Das im Chaos endende Spektakel forderte laut Polizeibericht nicht weniger als 27 Verletzte.

Schon das exotisch anmutende Fagottsolo in höchster Lage zu Beginn des Werks lässt aufhorchen. Schroff, oft gewaltsam sind die Rhythmen, die Strawinsky anschließend in sich überlagernden Pattern-Strukturen einsetzt, um den heidnischen Frühlingsritus der Balletterzählung zu verkörpern. »Der Sacre«, so Pierre Boulez, »dient als Angelpunkt bei jedem Versuch, die Anfänge der Neuen Musik zu fixieren«. So wild, so exzessiv und so offenkundig erotisch war Ballettmusik nie zuvor.

Als Zubin Mehta, regelmäßiger Gast und späteres Ehrenmitglied der Berliner Philharmoniker, im April 1993 die Partitur des Sacre aufs Pult legte, wurde einmal mehr deutlich, was seine Konzerte so besonders macht: Durch Genauigkeit im Schlag und eine emotionale Gestaltung der Musik sind seine Interpretationen von größter Lebendigkeit. Es sind diese Qualitäten der Dirigierkunst Mehtas, die ihn zu einem der engsten Partner der Berliner Philharmoniker machen.

Eine besondere Lebendigkeit prägt auch Mehtas Lesart von Wolfgang Amadeus Mozarts »Gran Partita«, die mit je zwei Oboen, Klarinetten, Fagotten und Bassetthörnern, vier Hörnern und Kontrabass besetzt ist. Kaum vorstellbar, dass so eine zarte Musik wie die des Adagios, in dem über sanftem Pulsieren einzelne Bläser Kantilenen vortragen, zu Mozarts Zeiten als Begleitung von Freiluft-Veranstaltungen erklang. In der geschützten Akustik der Philharmonie Berlin gelingt es Mehta mit den Philharmonikern feinste Nuancen des raffinierten Werks herauszuarbeiten.

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