Konzert

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Es ist das vielleicht fulminanteste Orchesterwerk des ausgehenden 20. Jahrhunderts: das »Binsendickicht« Jonchaies von Iannis Xenakis. Dabei wirkt die imposante Musik-Skulptur des Komponisten, der auch Mathematiker und Ingenieur war, nie wie das Ergebnis naturwissenschaftlicher Konzepte. Jonchaies gleicht eher einem über den Hörer hereinbrechenden Naturereignis – ganz nach Xenakis’ Motto: »Der sinnliche Schock muss ebenso fühlbar sein wie beim Anhören des Donners oder beim Blick in den unendlichen Abgrund.« Das von mächtigen Klang-Eruptionen durchzogene Stück steht am Anfang dieses Konzerts mit Kirill Petrenko und den Berliner Philharmonikern.

Bariton Christian Gerhaher widmet sich anschließend Karl Amadeus Hartmanns bekenntnishafter Gesangsszene nach Texten aus Jean Giraudoux’ Theaterstück Sodom und Gomorrha. Während des Kalten Krieges komponiert, steht sie im Zeichen der Bedrohungen durch atomare Aufrüstung und massive Umweltzerstörung.

Der 1975 in Budapest geborene Márton Illés ist bekannt für seine unmittelbar wirkende Musik. Vom seriellen Komponieren hält der Förderpreisträgers der Ernst von Siemens Musikstiftung nichts: »Musik«, sagt er, »transportiert immer emotionale und körperlich-gestische Inhalte.« Es erklingt die Uraufführung seines neuen Werks Lég-szín-tér. Abgerundet wird das Programm mit György Kurtágs Stele, die im Gedenken an den verstorbenen Komponisten, Dirigenten und Pädagogen András Mihály entstanden ist: ein für die Berliner Philharmoniker komponierter Klagegesang, in dem Kurtág persönliche Betroffenheit ins Allgemein-Menschliche überhöhte.

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