Konzert

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Beethovens Zweites ist chronologisch eigentlich sein Erstes Klavierkonzert, er schrieb es noch vor seiner Übersiedlung nach Wien in seiner Bonner Heimat. Heute wird es – verglichen mit seinen vier anderen Gattungsbeiträgen –  seltener gespielt. Man fragt sich, warum: Denn schon der erste Satz wartet sowohl mit feierlichem Ernst als auch pianistischer Brillanz auf, mit liedhafter Innigkeit besticht das Adagio und das von rhythmischem Witz geprägte Finale bilden einen effektvollen Abschluss – insbesondere dann, wenn eine so gestaltungsfreudige Künstlerin wie Martha Argerich am Klavier sitzt. Ein knappes Jahr nach ihrer Interpretation von Schumanns Klavierkonzert kehrt die weltweit anerkannte Pianistin zu den Berliner Philharmonikern zurück. Auch dieses Mal steht dabei der philharmonische Ehrendirigent Daniel Barenboim am Pult, mit dem Argerich menschlich wie künstlerisch seit Jahrzehnten eine Freundschaft verbindet.

Was Brahms’ Dritte von seinen anderen drei Symphonien unterscheidet, ist auf den ersten Blick vor allem ihr Ende: Nach dramatischen Zuspitzungen setzt sich im Finale zwar die Grundtonart F-Dur durch, doch die Komposition verklingt ohne auftrumpfenden Schlusseffekt im Pianissimo. Der berühmte Geiger und Brahms-Freund Joseph Joachim sprach von einer »Erlösung im Untergang«. Eine weitere Auffälligkeit der Symphonie ist ihre reizvolle Ambivalenz des »Tongeschlechts«, ein beständiges Schwanken zwischen Dur und Moll, das bereits mit den ersten drei Akkorden hörbar wird. Im Kontrast zu den emotional aufwühlenden Ecksätzen tragen das Andante und das anmutig-melancholische Poco Allegretto den Charakter zauberhafter Intermezzi.

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