Daniel Harding und Lisa Batiashvili

»Für mich ist mein Klang wie eine Stimme«, so Lisa Batiashvili, »er spiegelt die Seele des Musizierenden wider. Ich möchte mit ihm Menschen animieren, in sich zu gehen und die eigenen Gefühle zu reflektieren«. Als Artist in Residence der Berliner Philharmoniker 2023/24 erhielt die Geigerin diese Möglichkeit gleich zweimal an der Seite Daniel Hardings – im Europakonzert in ihrer georgischen Heimat und in diesem Konzert in der Philharmonie Berlin. Nuanciert und temperamentvoll gestaltet sie Brahms’ Violinkonzert, das von Schuberts Zauberharfen-Ouvertüre und Beethovens Fünfter umrahmt wird.

Sowohl Lisa Batiashvili als auch Daniel Harding arbeiten seit vielen Jahren mit den Berliner Philharmonikern zusammen – wie gut sie auch miteinander harmonieren, stellten sie in Johannes Brahms’ symphonisch geprägten Violinkonzert unter Beweis. »Mit traumwandlerischer spieltechnischer Perfektion und Gefühlstiefe, die das Publikum zu Tränen rührte« (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) interpretierte die Solistin das Werk.

1820 komponierte Franz Schubert im Auftrag des Theaters an der Wien Musik zu einem Melodram, basierend auf Georg von Hofmanns Schauspiel Die Zauberharfe. »Obgleich auch diese Dichtung ohne alle Bedeutung war«, berichtet Schuberts Freund Joseph von Spaun, »so ließ doch das Reich der Feen der Phantasie des Tonsetzers einen freieren Flug, und er lieferte ein Werk voll unendlich schöner Melodien und von dem wunderbarsten Effekte«. Da der Text des Melodrams verschollen ist, lässt sich kein eigenes Urteil über seine Qualität fällen. Die stimmungsvolle Ouvertüre hingegen erfreut gleich doppelt: Für eine weitere Schauspielmusik zu Rosamunde, Fürstin von Zypern wollte Schubert 1823 eigentlich das Vorspiel seiner unveröffentlichten Oper Alfonso und Estrella verwenden. Doch offenbar gefiel die Zauberharfen-Musik so viel besser, dass sie schließlich auch zur Rosamunde-Ouvertüre wurde.

Zum Abschluss des Programms dirigiert Daniel Harding die Fünfte Symphonie in c-Moll von Ludwig van Beethoven, deren prägnantes Anfangsmotiv zu den bekanntesten Tonwendungen der klassischen Musik zählt. In diesem Werk vollzieht sich sinnfällig das, was mit per aspera ad astra beschrieben wird: der kämpferische Weg aus dem Dunkel ans Licht. Ob das Werk nun das allgemein menschliche Ringen mit dem Schicksal versinnbildlicht oder eine Ode an die bürgerliche Revolution ist – ihrem überwältigenden Effekt kann sich niemand entziehen.

Berliner Philharmoniker
Daniel Harding

@ 2024 Berlin Phil Media Gmbh

Künstler*innen

Daniel Harding Dirigent
Franz Schubert Komponist
Johannes Brahms Komponist
Lisa Batiashvili Violine
Ludwig van Beethoven Komponist

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