Europakonzert 2024 mit Daniel Harding und Lisa Batiashvili aus Tsinandali (Georgien)
Als »Highlight meines Lebens« bezeichnet Artist in Residence Lisa Batiashvili das Europakonzert in ihrer georgischen Heimat. Mit den Berliner Philharmonikern gastiert erstmals ein renommiertes europäisches Orchester in dem Land, das derzeit Beitrittskandidat der EU ist – ein starkes Zeichen. An der Seite von Daniel Harding interpretiert Lisa Batiashvili Brahms’ Violinkonzert – »mit traumwandlerischer spieltechnischer Perfektion und Gefühlstiefe, die das Publikum zu Tränen rührt« (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) – anschließend erklingt Beethovens berühmte Fünfte Symphonie.
Angesichts seines herausragenden Lied- und Kammermusik-Schaffens wird oft übersehen, dass Franz Schubert auch eine außergewöhnliche dramatisch Begabung hatte und Bühnenwerke wie die Opern Fierabras und Alfonso und Estrella schrieb. Daneben komponierte er Musik zu Theaterstücken – bekannt ist heute vor allem seine Bühnenmusik zu Rosamunde, deren Ouvertüre Schubert ursprünglich zu einem anderen Schauspiel verfasste: Die Zauberharfe. Das Stück führt in die damals beliebte und als »romantisch« empfundene Welt der Ritter und Troubadoure.
In der Geschichte des Violinkonzerts spielte der bedeutende Geiger, Komponist und Dirigent Joseph Joachim im 19. Jahrhundert eine überragende Rolle. So beriet er nicht nur Max Bruch und Antonín Dvořák in spieltechnischen Fragen, sondern auch Johannes Brahms. Dessen einziges Violinkonzert brachte Joachim 1879 unter der Leitung des Komponisten zur Uraufführung. Zentrales Merkmal des Werks ist die Gleichberechtigung von Orchester und Solopart, dessen Virtuosität immer in die quasi-symphonische Struktur eingebunden bleibt. Das Hauptthema des Finales lässt die Vertrautheit des Komponisten mit der Volksmusik Ungarns erkennen – der Heimat Joachims.
Das prägnante Schicksals-Motiv, mit dem Beethovens Fünfte Symphonie beginnt, ist zum Erkennungssignal der klassischen Musik geworden. Das Werk verwirklicht die Eigenschaften und Neuerungen der Beethovenschen Symphonik auf vollkommene Weise: Das noch bei Haydn und Mozart übliche Menuett wird durch ein Scherzo ersetzt, und die zugkräftige Dramaturgie strebt unmissverständlich auf das Finale zu. Den Übergang vom dritten zum letzten Satz hat Beethoven zu diesem Zweck auskomponiert und durch den Wechsel von c-Moll zum triumphalen C-Dur als zentralen Wendepunkt gestaltet. In der Thematik des Finales klingt die Musik aus der Zeit der Französischen Revolution nach.
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