Mirga Gražinytė-Tyla debütiert mit Prokofjews »Romeo und Julia«
Sergej Prokofjew verwandelte Shakespeares Romeo und Julia in ein Ballett voller Kraft, lyrischer Melodien und folkloristischer Tanzszenen. Für ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern hat Mirga Gražinytė-Tyla Highlights der Partitur zusammengestellt. Zuvor entführt die Dirigentin mit einer Suite aus Mieczysław Weinbergs Burattino und das goldene Schlüsselchen in die fröhlich-ironische Welt eines Puppenmachers. Neu ist das Klavierkonzert von Filmmusiklegende John Williams, das Solist Emanuel Ax vorstellt.
Mieczysław Weinberg – einer der engsten Freunde Dmitri Schostakowitschs – hinterließ eine Vielzahl fantasievoll-fesselnder Werke, die führende Dirigenten der Sowjetunion lange fest in ihrem Repertoire hatten. Neben 22 Symphonien und vier Kammersymphonien finden sich in seinem Œuvre sieben Opern, dazu mehrere Konzerte, Filmkompositionen sowie zahlreiche Kammermusikstücke – und auch zwei Ballette. Das erste davon, Burattino und das goldene Schlüsselchen, basiert auf Tolstois gleichnamiger Satire, in der die titelgebende Holzpuppe (eine russische Adaption des Pinocchio) nach Art der Commedia dell’arte viele haarsträubende Abenteuer erlebt. Ganze vier Suiten extrahierte Weinberg aus dem erfolgreichen Ballett, das ganz in der Tradition von Prokofjew, Schostakowitsch und Strawinsky steht. Die letzte dieser Suiten stellt Mirga Gražinytė-Tyla bei ihrem Debüt bei den Berliner Philharmonikern vor.
Anschließend präsentiert Pianist Emanuel Ax das für ihn komponierte Klavierkonzert von Filmmusik-Legende John Williams. Es erweist Jazzgrößen wie Art Tatum, Bill Evans und Oscar Peterson Reverenz, findet dabei seine eigene, sehr improvisatorisch anmutende Sprache. Nach der Pause folgen Auszüge aus Sergej Prokofjews Ballettmusik zur Shakespeare-Tragödie Romeo und Julia: scharf konturierte Charakterbilder voller Eleganz, lyrischer Schönheit und dramatischer Effekte. Kein Wunder, dass Prokofjews Werk als eines der erfolgreichsten Tanztheater-Projekte des 20. Jahrhunderts in die Musikgeschichte einging.
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