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Viele Aufführungen von Beethovens Neunter Symphonie sollen nicht allein Genuss bereiten, sondern ein festliches Ereignis musikalisch illuminieren. Ein solcher Anlass war das von Claudio Abbado dirigierte Europakonzert des Jahres 2000 – das zehnte seiner Art. Hatten die Berliner Philharmoniker für die vorangegangen Europakonzerte die Musikmetropolen der Alten Welt bereist, nutzten sie dieses kleine Jubiläum, um das weltweite Fernsehpublikum zu sich nach Hause in die Berliner Philharmonie einzuladen.

Beethovens Neunte Symphonie ist vor allem durch das Chorfinale mit Schillers Ode an die Freude ein klassischer Welthit geworden. Der Komponist selbst hatte jahrzehntelang über eine Vertonung nachgedacht, aber erst in der Neunten fand er den passenden Ort für die Utopie einer Welt, in der alle Menschen Brüder werden. Die Aufführung der Symphonie bei einem Europakonzert ist insofern eine naheliegende Idee, als die Melodie zu Schillers Ode seit 1985 die offizielle Hymne der Europäischen Union ist – in einem Arrangement, das übrigens von Herbert von Karajan stammt.

Im reizvollen Kontrast zu Beethovens letzter Symphonie steht bei diesem Europakonzert das – mit Mikhail Pletnev als Solist aufgeführte – Klavierkonzert in B-Dur, das zwar allgemein als Beethovens zweites gilt, nach der Entstehungszeit aber sein erstes größeres Orchesterwerk überhaupt ist. Obwohl hier noch die perfekte musikalische Balance eines Haydn oder Mozart vorherrscht, gibt es bereits jene unerwarteten Akzente und Entladungen, für die Beethoven berühmt wurde. Auf diese Weise dokumentiert das Werk – wie eigentlich beide Werke dieses Europakonzerts – einen Komponisten auf dem Weg zu sich selbst.

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