Konzert

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Bereits zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere, noch als Erster Dirigent und Künstlerischer Berater des City of Birmingham Orchestra, hat sich Sir Simon Rattle intensiv mit allen Symphonien von Jean Sibelius auseinandergesetzt; mit den Berliner Philharmonikern präsentierte er den Zyklus zuerst 2010. In der Saison 2014/2015 standen ein weiteres Mal die sieben Sibelius-Symphonien auf dem philharmonischen Programm – Werke, in denen der finnische Komponist auf Techniken zurückgriff, die er in seinen die Kalevala reflektierenden Symphonischen Dichtungen erprobt hatte. Vor allem den rhapsodischen Grundcharakter jener um die Mythen und Heldensagen des finnischen Nationalepos kreisenden Stücke übertrug Sibelius auf seine programmlosen Symphonien – im Sinne eines erzählenden, stegreifartig anmutenden Fortspinnens der Gedanken.

Dabei hielt er zunächst an der traditionellen Viersätzigkeit fest, wobei man vor allem in der überaus melodischen und emotional tiefempfundenen Ersten Symphonie den Eindruck gewinnt, als würde in verschiedenen charakteristischen Tableaus eine bewegende Geschichte erzählt werden. Den Kopfsatz leitet eine improvisiert wirkende und den Kalevala-Gesängen unmittelbar nachempfundene elegische Kantilene der Solo-Klarinette ein, die das Lied »von uralten Zeiten« zu künden scheint. Auch die Zweite Symphonie ist dem typischen Kalevala-Tonfall verpflichtet, allerdings tritt das urwüchsige und archaische Moment hier in den Hintergrund, weshalb Sibelius mit dem Werk seine eingängigste und kantabelste symphonische Arbeit vorlegte.

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