Konzert

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Es war Stanley Kubrick, der Béla Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta zu einer breitenwirksamen Popularität verhalf: 1980 unterlegte der legendäre amerikanische Filmemacher einige Szenen seines auf Steven Kings gleichnamigem Roman basierenden Horrorfilms The Shining mit dem Beginn des zweiten Satzes von Bartóks 44 Jahre zuvor entstandener Komposition – eine eigenwillige Interpretation dieser Musik, die wie die anderen Sätze des Werks auch Zeugnis von Bartóks ebenso suggestiver wie kompositorisch präzise ausgearbeiteter Klangsprache ablegt. Acht Jahre bevor er die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta schrieb, bekannte Bartók: »In meinen neueren Werken verwende ich mehr Kontrapunkt als früher. So vermeide ich die Formeln des 19. Jahrhunderts, die vorwiegend homofoner Art waren. Ich studiere Mozart. Vereinigte er nicht in wunderbarer Weise kontrapunktische und homofone Ideen in einigen seiner langsamen Sätze?«

Kein Wunder also, dass Bartóks Landsmann Iván Fischer für dieses Konzert auch eine der beliebtesten Symphonien aus Mozarts Feder auf das Programm gesetzt hat. In dem nach gängiger Zählung 38. Gattungsbeitrag Mozarts, der sogenannten Prager Symphonie, sind Anklänge an das Opernschaffen ihres Komponisten kaum zu überhören. Und so ist nur folgerichtig, dass in diesen Konzerten der Berliner Philharmoniker auch Vokalmusik erklingt. Christiane Karg, deren technisch makellos geführter Sopran geradezu dazu prädestiniert ist, Mozarts Musik zum Klingen zu bringen, ist als Interpretin von einigen Arien zu erleben, die Mozart für Konzerte seinerzeit umjubelter Primadonnen schrieb oder mit denen er Bühnenwerken anderer Komponisten zum Erfolg verhalf.

Eröffnet wird das Programm mit Prélude à l’unisson, dem ersten Satz aus der Orchestersuite Nr. 1 des 1955 in Paris verstorbenen rumänischen Komponisten George Enescu. Und auch dieser selten zu hörende Programmpunkt passt ins Bild. Denn seit Fischer im August 2012 sein Amt als Chefdirigent des Konzerthausorchesters antrat, hat er das Berliner Musikleben um zahllose spannende Facetten bereichert. Sein Brückenschlag zwischen Mozart und Bartók, zwischen konzertanter und vokaler Musik, zwischen Altbekanntem und Neuentdecktem verspricht einen ähnlich interessanten Abend.

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