Konzert

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Antonio Vivaldi, der das concerto grosso Arcangelo Corellis mit einem bis dahin nicht gekannten Farbreichtum zum »concerto con molti stromenti« verfeinert hat, war bereits zu Lebzeiten als Virtuose, experimentierfreudiger Komponist und erfolgreicher Opernunternehmer in Italien hochgeschätzt. Eine günstige Gelegenheit, das eigene Schaffen auch im Ausland bekannt zu machen, ergab sich 1716, als Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen mit einigen Musikern seiner Dresdner Hofkapelle Venedig besuchte.

Der Konzertmeister des europaweit berühmten Orchesters, Johann Georg Pisendel, wurde Schüler und Freund Vivaldis und sollte später dessen Musik über die »Drehscheibe« Dresden in aller Welt verbreiten – Werke wie das Concerto für Violine solo, Violoncello solo, zwei Oboen, zwei Hörner, Fagott, Streicher und Basso continuo RV 569 oder das Konzert g-Moll für Violine solo, Oboe solo, zwei Blockflöten, zwei Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo RV 576, die exklusiv für das Dresdner Virtuosenensemble entstanden waren.

Dass Vivaldi nicht nur auf dem Gebiet des größer besetzten Solokonzerts Bahnbrechendes geleistet hat, wurde erst Ende der 1930er-Jahre bekannt, als man umfangreiche Bestände seines zu diesem Zeitpunkt vollkommen in Vergessenheit geratenen Vokalschaffens wiederentdeckt hatte. Mit dem Gloria in D-Dur fand man das wohl bedeutendste geistliche Chorwerk des venezianischen Meisters – eine glanzvolle Komposition mit Alt- und Sopransoli, die für eine Aufführung an Vivaldis langjähriger Wirkungsstätte, dem Ospedale della Pietà, entstanden ist.

Mit diesen Konzerten beweisen die Berliner Philharmoniker auch in dieser Saison einmal mehr, dass die historisch orientierte Aufführungspraxis auch bei modernen Symphonieorchestern längst Einzug gehalten hat und haben dafür den italienischen Barock-Spezialisten Andrea Marcon ans Pult geladen.

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