Konzert

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Nach dem Smetana-Saal des Prager Gemeindehauses, einem Jugendstilbau, im Jahr 1991 und dem neoklassizistischen Ständetheater 2006 gastierten die Berliner Philharmoniker in der Prager Burg. Deren Areal entstand teilweise bereits im Mittelalter, doch haben auch alle späteren Zeitalter hier eindrucksvolle architektonische Spuren hinterlassen. Für diesen Auftritt durften die Musiker*innen im prächtigen, in Weiß und Gold erstrahlenden »Spanischen Saal« Platz nehmen. Symphonisches Hauptwerk war die Pastorale Ludwig van Beethovens, dessen Werke in der Amtszeit Sir Simon Rattles als Chefdirigent der Philharmoniker immer stärker ins Zentrum traten. Ein erster Zyklus mit allen Symphonien wurde im Jahr 2008 präsentiert; ein zweiter 2015. Wie alle Gattungsbeiträge des Komponisten verfügt auch die Pastorale über ein gänzlich eigenständiges Profil, wie alle seine Symphonien nahm auch sie bedeutenden Einfluss auf den Verlauf der Musikgeschichte. Als am stärksten auf außermusikalische Inhalte verweisende Symphonie Beethovens greift sie ebenso auf barocke Naturschilderungen zurück, wie sie auf die Programmmusik des 19. und 20. Jahrhunderts vorausweist.

Wie üblich nahm auch dieses Europakonzert Bezug auf den Veranstaltungsort. Mit den selten aufgeführten Biblischen Liedern erklang eine Komposition von Antonín Dvořák, der viele Jahre am Konservatorium in Prag gelehrt hatte und mit seinem Kollegen Bedřich Smetana einem landeseigenen musikalischen Idiom zum internationalen Durchbruch verhalf. Solistin war die ebenfalls aus Tschechien stammende Mezzosopranistin Magdalena Kožená, die mit den Berliner Philharmonikern ein von den Bach-Passionen bis zu Debussys Mélisande reichendes Repertoire aufgeführt hat.

Mit der Fantasia on a Theme by Thomas Tallis von Ralph Vaughan Williams war schließlich ein Werk auch aus der Heimat von Koženás Ehemann Sir Simon zu hören. Die ungewöhnlich für dreifach geteiltes Streichorchester gesetzte Komposition basiert auf einem musikalischen Thema aus der Renaissance. So bot das Europakonzert des Jahrgangs 2013 seinem Publikum vor Ort – wie den zahlreichen Zuschauern der Live-Übertragung in aller Welt – wieder ein Programm mit reichen geographischen und musikhistorischen Querbezügen in eindrucksvollem Ambiente.

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