Klaus Mäkelä dirigiert Tschaikowsky und Schostakowitsch

Leidenschaftlich, visionär, kraftvoll – mit solchen Worten feiert die Presse den Dirigenten Klaus Mäkelä. Trotz seiner Jugend ist der Finne bereits international gefragt. Zu seinem Debüt bei den Berliner Philharmonikern bringt er zwei Sechste Symphonien mit: Dmitri Schostakowitsch wollte in seinem Werk nach eigener Aussage die Stimmung von »Frühling, Freude und Jugend« vermitteln. Tschaikowsky hingegen beschwört in der Pathétique sehnsuchtsvolle Melancholie.

Eine Karriere auf der Überholspur: Klaus Mäkelä ist derzeit Chef des Oslo Philharmonic Orchestra und des Orchestre de Paris. Darüber hinaus ist er designierter Chefdirigent des ehrwürdigen Concertgebouworkest in Amsterdam – ein Amt, das er aufgrund seines übervollen Terminkalenders allerdings erst 2027 antreten kann. Der Finne, Jahrgang 1996, dessen Dirigate »mit brennender Intensität« immer wieder für »Staunen« sorgen (Süddeutsche Zeitung), begeistert weltweit.

Nun debütiert Mäkelä am Pult der Berliner Philharmoniker, mit der Sechsten Symphonie von Dmitri Schostakowitsch, einer »effektvollen, dankbaren und meisterhaft geschriebenen Komposition« (Krzystof Meyer). Ihr Finale nimmt den Charakter einer wirbelnden Zirkusmusik an: als eine sarkastische Persiflage auf das Verlangen der sowjetischen Kulturbürokratie nach »Volksverbundenheit« und beschönigender Sicht der Wirklichkeit. Den Machthabern blieb der groteske Charakter dieses überdrehten Dur-Schlusses verborgen – so wurde die Sechste mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet. Ihnen entging dabei unter anderem im dramaturgisch ins Leere laufenden Kopfsatz ein zentrales Zitat aus Mahlers Lied von der Erde: »Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten. Ich stehe hier und harre meines Freundes. Ich harre sein zum letzten Lebewohl.«

Nach der Pause wendet sich Klaus Mäkelä Peter Tschaikowskys Pathétique zu, die der Komponist selbst als Requiem bezeichnete. Das Werk ist von den ewigen Themen des Menschseins und der Kunst inspiriert: von Leben und Tod, Liebe und Verlassenheit sowie von Aufbegehren, Kampf, Resignation und Verzweiflung.

Berliner Philharmoniker
Klaus Mäkelä

© 2023 Berlin Phil Media GmbH

Interviews zum Konzert

Künstler*innen

Klaus Mäkelä Dirigent
Dmitri Schostakowitsch Komponist
Peter Tschaikowsky Komponist

Unsere Empfehlungen